Team und Teamwork im Restaurant
Die Begriffe Team und Teamwork werden gerne im Zusammenhang mit den Mitarbeitern in der Gastronomie verwendet: „Unser Team begrüßt Sie…“ oder „Unser Team freut sich auf Ihren Besuch“ oder so ähnlich. Aber: Ist die Gesamtheit der Kollegen wirklich ein Team oder einfach nur eine Gruppe von Menschen?
Laut Definition tragen Mitglieder eines Teams mit Ihren jeweiligen Fähigkeiten zum gemeinsamen Ziel bei. Da fangen die Schwierigkeiten schon an. In vielen Betrieben sind die Ziele gar nicht klar. Wie soll da ein Team gemeinsam an etwas arbeiten? Nur weil man in einer Servicebrigade gemeinsam eine Schicht verbringt, ist man noch lange kein Team!
In einem Team hilft man sich gegenseitig, man arbeitet gemeinsam daran, ein Ziel zu erreichen. Das lautet z.B., die Gäste glücklich zu machen, deren Erwartungen gerecht zu werden und dem Betrieb am Ende einen guten Gewinn zu bescheren.
Ziele müssen klar sein
Nur wenn es für das Team klare Ziele gibt, kann es erfolgreich sein. Die Ziele müssen definiert und bei allen Mitgliedern kommuniziert sein. Das Ganze muss keine seitenlange, wissenschaftliche Abhandlung sein – ein Dreizeiler genügt im Zweifel vollkommen.
Stärken und Schwächen aufwiegen
In einem Team wiegen die Stärken des Einen die Schwächen des Anderen auf. Jeder kann seine besten Fähigkeiten einbringen und so das Team im Ganzen nach vorne bringen, um das Ziel zu erreichen. Der eine Service-Kollege kennt sich besser mit Wein aus, der andere mit Käse. Ein dritter wiederum kennt alle Kniffe des Kassensystems. Als Team sind sie also unschlagbar und können den Gast in allen Belangen beraten und zufriedenstellen.
Ebenso ist es in der Küche. Ein Kollege macht die beste Jus, ein anderer hat diese tolle Rezeptur für einen Wirsingstrudel mitgebracht. Ein dritter kann über einen Bekannten immer frisches Wild besorgen. Der neuen Speisekarte mit frischen Wildgerichten steht also nichts mehr im Wege.
Motivieren Sie alle Kollegen zu gegenseitigem Feedback und Manöverkritik. So weiß jeder, wo er steht und wie er seine Stärken im Team noch besser einbringen kann.
Teamwork fördern heißt das Betriebsklima fördern
Ein Team kann sich sowohl von innen motivieren als auch von außen motiviert werden. Die Teammitglieder stärken sich gegenseitig und „feuern sich an“. Sie loben sich für gute Leistungen oder Teilerfolge. Aber auch der Chef sollte von außen positiv auf das Team einwirken und ebenfalls mit Lob nicht sparen. Lesen Sie hierzu auch den interessanten Artikel auf www.g-wie-gastro.de zum Thema “Loben Sie – aber richtig!”
Ist das Betriebsklima gut und herrscht ein faires und freundliches Miteinander, wird das auch den Teamgeist beflügeln. Kein Teammitglied darf gegenüber den anderen bevorzugt werden. Alle müssen gleich behandelt werden. So entsteht eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der alle gerne stets ihr Bestes geben.
Hilfreich sind auch gemeinsame Rituale wie das gemeinsame Mittagessen, denn sie fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Hierarchie spielt in Teams keine Rolle
In einem Team geht es nicht um hierarchische Strukturen. Es geht vielmehr um das Miteinander. Auch tragen alle gemeinsam die Verantwortung dafür, das definierte Ziel zu erreichen. Alleine aus organisatorischen Gründen kann (oder muss) es einen Teamleiter geben. Man kann diese Funktion auch unter allen Teammitgliedern rotieren lassen.
Neue Teammitglieder
Wenn Sie an das Einstellen eines neuen Mitarbeiters denken, sollten Sie auch an das gesamte Team denken. Geben Sie den anderen Kollegen die Chance, sich zu der Neueinstellung zu äußern. Lassen Sie Bewerber zur Probe arbeiten und bitten Sie anschließend um die Stellungnahme der anderen Mitarbeiter. Immerhin müssen sie miteinander auskommen und vielleicht stimmt einfach die Chemie nicht – auch wenn dieser Mensch tolle Zeugnisse vorzuweisen hat.
Welche Fehler kann man machen?
Ein Team ist nur so gut wie das schwächste Glied. Es gilt also, diese Schwachstelle zu stärken – und zwar gemeinsam. Wenn man zulässt, dass ein Mitglied sich herausnimmt, wird das Team geschwächt. Wenn man zulässt, dass einer versucht, die Führung zu übernehmen, wird das Team geschwächt. Wenn ein Abteilungsleiter von außen versucht, das Team zu beeinflussen oder einzelne Mitglieder zu bevorzugen, wird das Team ebenso geschwächt.
Arbeiten Sie also stets daran, das Team zu stärken und so autark wie möglich arbeiten zu lassen. Wenn man alle diese Dinge beachtet, wird der alte Spruch „Team: Toll, ein anderer macht‘s“ endlich der Vergangenheit angehören.
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