Restaurantbesuch mit Kindern
So schaffen Gastronomen eine familienfreundliche Infrastruktur, von der auch kinderlose Gäste profitieren.
Kurz vor dem Weltkindertag am 20. September hat das Restaurantportal Bookatable by Michelin mehr als 2000 Restaurantgäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu dem Thema Restaurantbesuch mit Kindern befragt. Konkret wollte man wissen, warum sich Gäste von Kindern im Lokal gestört fühlen, wie ein potenzielles Kinderverbot gesehen wird und was für einen entspannten Restaurantbesuch mit Kindern wünschenswert wäre.
Kindliche „Ruhestörer“ abends am nervigsten
So fühlen sich „nur“ 25 Prozent der Restaurantbesucher von Kindern in Restaurants nicht gestört. Ob das im Umkehrschluss bedeutet, dass 75 Prozent genervt sind von Kindergästen, wird nicht verraten. Lediglich, dass rund die Hälfte der Befragten einen Restaurantbesuch mit anwesenden Kindern als wesentlich lauter und unruhiger empfinden. Und 56 Prozent der Meinung sind, dass viele Kinder keine Tischmanieren haben und von ihren Eltern zu wenig ermahnt würden. Gegen ein Kinderverbot in Restaurants spricht sich explizit nur ein Drittel der befragten Gäste aus. Auch hier ist wieder nicht klar, ob die restlichen zwei Drittel Restaurants generell gerne als kinderfreie Zone sehen würden. Wobei man auch zu Kompromissen geneigt ist: Für knapp ein Drittel der Befragten gehen Kinder in Restaurants tagsüber in Ordnung. Abends würden es knapp 40 Prozent allerdings begrüßen, wenn zumindest kleinere Kinder zu Hause blieben. Und mehr als die Hälfte der Befragten findet, dass Kinder in „Fine-Dining-Restaurants“ abends definitiv nichts zu suchen haben.
Kriterien für einen entspannten Restaurantbesuch mit Kindern
Wie aber ist denn nun ein würdevoller Restaurantbesuch möglich, bei dem alle Beteiligten mehr oder weniger entspannt bleiben können? Glücklicherweise hält die Umfrage auch konstruktive Lösungsvorschläge parat, damit ein Familienessen im Restaurant nicht im Nervenzusammenbruch endet. Offensichtlich waren unter den Befragten auch Eltern. Die Antwort ist ganz einfach: indem man kinderfreundliche Restaurants auswählt. So konnte für die „richtige Restaurantwahl mit Kind“ gleich eine Top 5 an Kriterien aufgestellt werden. Kinderfreundliches Personal steht dabei an erster Stelle bei mehr als der Hälfte der Befragten. Knapp gefolgt von Mal-Utensilien für eine ruhige, kreative Beschäftigung am Tisch (60 Prozent) sowie einer guten Auswahl an Kindergerichten. An vierter Stelle stehen ausreichend Hochstühle, eine Spielecke auf Platz 5. Auch Spielplätze, Wickelkommoden und genügend Platz für den Kinderwagen kommen gut an bei Eltern. Und man horche auf: „Andere nette Gäste im Lokal“.
Erfolgsfaktor Ablenkung
Gastronomen, die Familien als Zielgruppe nicht unterschätzen, tun also gut daran, ihre Lokalität kinderfreundlich zu gestalten. Das A und O ist tatsächlich ein erfolgreiches Beschäftigungsmanagement für die Kleinen, bis deren Essen kommt – und für die Zeit nach dem Essen (also gut zehn Minuten später ;-)). Denn still und ruhig auf einem Stuhl zu sitzen und zu warten, ist für Kinder eine Qual und aus diesem Grund einfach nicht realistisch. Eine gute Infrastruktur an Ablenkungsmaßnahmen zeigt, dass die Bedürfnisse von Kindern wie auch Erwachsenen ernst genommen werden. Wer Platz hat, richtet eine Spielecke für die Kleinen ein mit geräuschlosem Spielzeug wie Puzzles, Puppen oder Bausteine. Eine absolute Bank in der noch so kleinsten Hütte ist das gute alte Malbuch nebst Stiften, überaus kostengünstig noch dazu. Für etwas ältere Kinder ist eventuell auch die Anschaffung von Restaurant eigenen Tablets mit kindgerechten Apps eine Option – falls diese Altersgruppe nicht sowieso schon von ihren Eltern mit Handyspielen ruhig gestellt wird.
Familienfreundliche Infrastruktur
Equipment wie Hochstühle, Wickelmöglichkeit oder Kinderbesteck sollten eine Selbstverständlichkeit sein für Lokalitäten, die Familien wertschätzen. Auch spezielle Kindergerichte oder zumindest – Portionen zeugen von professioneller Gastlichkeit. Wer auch die Eltern glücklich machen will, hat noch gesunde Kinderkost in seinem Repertoire – mit der richtigen Verkaufe kommt eigentlich fast alles an. Eine charmante Idee sind auch Räuberteller, von denen die kleinen Mitesser ihre Beute vernaschen können. Wer mag, hat für die Kids zum Schluss noch ein kleines Goodie auf Lager – idealerweise nicht aus Zucker. Wenn dann die Mitarbeiter intuitiv, oder mit Schulung, geduldig kindliche Unentschlossenheit wegstecken und beim Tablettbalancieren ein Auge auf der Kriechspur haben, sollten eigentlich alle Gäste ihren Aufenthalt genießen können.
Übrigens: Wer all dies absichtlich nicht bietet, muss eigentlich gar kein „kinderfreie Zone“-Schild mehr anbringen. Das ist nämlich ziemlich verletzend und abwertend. Und wahrscheinlich langfristig weder image- noch ertragsfördernd.
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