Eiskaffee & sommerliche Kaffeevariationen
Kaffee ist das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Der Pro-Kopf-Konsum liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei rund 167 Litern im Jahr. Wenn die Temperaturen steigen und wir uns nach Abkühlung sehnen, gibt uns anstelle der klassische Variante Eiskaffee den nötigen Koffeeinkick und ein Extra an Erfrischung! Lest hier, welche Varianten es weltweit gibt und wie ihr sie zubereiten könnt!
Kaffee gehört für viele Menschen zum Tag dazu: morgens, um in Schwung zu kommen, nach den Mahlzeiten als Abschluss oder am Nachmittag bei einer gemütlichen Pause. Um auch im Sommer nicht auf das geliebte Ritual verzichten zu müssen, haben die Bewohner:innen wärmerer Länder schon vor vielen Jahren ihren Kaffee mit Eiswürfeln versetzt und im Laufe der Zeit um lokale Gewürze und andere Zutaten verfeinert. In Deutschland ist der sahnige Eiskaffee sehr verbreitet, in Asien sind Rezepte mit süßer Kondensmilch beliebt und in den USA wurde der schlichte Cold Brew perfektioniert. Wie immer gilt: erlaubt ist, was schmeckt. Und wer den kalten Kaffee nicht als kalorienreiche Dessertvariante genießen möchte, findet mittlerweile eine Reihe von trendigen Rezepten, die einen Versuch wert sind – zum Beispiel mit Tonic Water, frischen Beeren oder sogar mit Matcha-Pulver für einen gesundheitlichen Zusatznutzen.
ANDERE LÄNDER, ANDERE EISKAFFEES
Wer schon mal im Urlaub einen Iced Coffee bestellt und vielleicht etwas enttäuscht einen einfachen kalten Kaffee erhalten hat, der weiß, dass es Eiskaffee nicht gleich Eiskaffee ist. In Deutschland und Österreich verstehen wir unter Eiskaffee einen gekühlten Kaffee mit Vanilleeis und einer Sahnehaube. In Asien werden vielerorts süße, milchige Eiskaffees serviert, die mit gezuckerter Kondensmilch und Eiswürfeln getrunken werden. Der Dalgona-Kaffee hat es als viralen Trend in den letzten Jahren zu uns nach Europa geschafft. Es lohnt sich, auch auf die vietnamesische Rezeptur einen Blick zu werfen, die auf „Slow Coffee Art“ Geduld und Achtsamkeit verspricht. Das Besondere an vietnamesischem Kaffee ist die Zubereitungsart. Das geschieht mithilfe des Handfilters, dem Phin, der auf die Tasse gestellt wird. Ein Phin setzt sich zusammen aus einem Filter mit Deckel, einem Sieb zum Anpressen des Kaffees sowie einem Tassenaufsatz. Ein zusätzlicher Papierfilter ist nicht nötig.
Rezept Cà phê sữa đá
Zutaten
- 1 EL gesüßte Kondensmilch
- 2 EL gemahlener Robusta-Kaffee
- 100 ml heißes Wasser
- Eiswürfel
Zubereitung
Wasser aufkochen und die Kondensmilch in ein Glas geben. Kaffeefilter auf das Glas setzen, mit Kaffee befüllen und mit der Presse festdrücken. Dann etwas heißes Wasser über den Filter gießen, damit der Kaffee gelockert wird, und den Filter erst nach etwa einer halben Minute vollständig mit Wasser befüllen. Nun den Deckel aufsetzen und den Kaffee tröpfeln lassen. Zum Schluss den Filter entfernen, Eiswürfel hinzugeben, umrühren und genießen!
(Quelle: https://www.eatclub.de/rezept/vietnamesischer-eiskaffee)
In der Mittelmeerregion in Griechenland und Zypern ist der Frappé heimliches Nationalgetränk. Der kalte Kaffee besteht aus Instantkaffee, Wasser und etwas Zucker, die in einem Cocktailshaker oder einem Frappé-Schäumer geschüttelt und schaumig geschlagen werden. Im Glas werden noch Eiswürfel und nach Belieben Sahne oder Kondensmilch hinzugefügt.
In Italien sind zwei Varianten verbreitet: Caffé freddo, ein gekühlter, mit Wasser verlängerter oder auf Eiswürfeln servierter Espresso, und Affogato al caffé, ein Dessert der italienischen Küche, der unserem deutschen Eiskaffee nahe kommt. Er besteht aus Espresso und Vanilleeis. Der Name bedeutet übersetzt: Vanilleeis, das im Kaffee ertrinkt.
In den USA ist neben Cold Brew und dem simplen Iced Coffee eine weitere Besonderheit bekannt: Mitte der 90er Jahre hat die Kaffeekette Starbucks den Frappuccino erfunden und sich den Namen patentieren lassen. Es handelt sich um eine Mischung aus griechischem Frappé und Cappuccino auf Eis, die mit verschiedenen Sirups und Schokolade serviert wird.
WORAUF ES ZU ACHTEN GILT
Grundsätzlich können alle Bohnen verwendet werden, um einen Eiskaffee zuzubereiten. Wichtig ist, dass es sich um hochwertige Bohnen handelt. Als perfekte Basis gelten kräftige und aromatischer Kaffeesorten mit schokoladigen und nussigen Noten. Für sommerliche Trendvarianten können auch Bohnen mit blumigen Noten eine gute Wahl sein. Wer gern zu Kaffeegewürzen wie Zimt oder Kardamom greift, kann sich für würzige Kaffeebohnen entscheiden. Als idealer Röstgrad gelten mittlere bis dunkle Röstungen mit einem kräftigen Geschmack und weniger Säure. Auch Espresso-Rösungen sind gut geeignet, da sie intensiv und vollmundig schmecken. Um Eiskaffee zuzubereiten, kann die Cold-Brew-Methode gewählt werden, bei der man grob gemahlene Kaffeebohnen in kaltem Wasser 8-14 Stunden ziehen lässt. Der Kaffee schmeckt bei dieser Brühmethode sehr mild und ist säurearm. Wer den Kaffee lieber normal aufbrüht und mit Eiswürfel abkühlt, sollte darauf achten, kein zu heißes Wasser zu verwenden, da sich sonst Bitterstoffe bilden. Durch die Zugabe von Eis wird der Kaffee verdünnt. Bei der heißen Brühmethode sollte also am besten mehr Kaffeepulver als üblich verwendet werden. Eine andere Variante ist, zu Würfeln gefrorenen Kaffee oder Milch für den Eiskaffee zu benutzen, so wird der Drink nicht verwässert!
SOMMERLICHE VARIATIONEN
Zu den verbreiteten, klassischen Rezepturen gesellen sich immer wieder Trendrezepte, die tagsüber oder in den Abendstunden, mit oder ohne Alkohol genossen werden können. Espresso Tonic ist einer Klassiker unter den Hypes. Er wird mit Espresso, Tonic Water und Eiswürfeln gemixt. Mit einer Zitronenscheibe oder einem Rosmarinzweig wird der Drink bar-tauglich. Kaffee-Cocktails mit Alkohol sind beispielsweise Coffee Sour mit Whisky, Cointreau, Orangen- und Zitronensaft sowie Sirup oder, relativ neu, Kaffee Spritz mit Espresso, Aperol und Prosecco. Der Kaffee Spritz lässt sich auch alkoholfrei zubereiten.
Als sommerlichen Eiskaffee mit dem gewissen Extra empfehlen wir folgendes:
Tropischer Kokos-Mango-Eiskaffee
Zutaten
Kaffee:
- 1 Tasse frisch gebrühter starker Kaffee (oder Cold Brew)
- 1/4 Tasse Kokosmilch (dickflüssig, aus der Dose)
- 1/4 Tasse Mangosaft
- 1-2 EL Ahornsirup oder nach Geschmack
- 1/2 Teelöffel Vanilleextrakt
Eiswürfel:
- Kaffee-Eiswürfel (optional)
- Normale Eiswürfel
Garnitur:
- Frische Mangostückchen
- Kokosraspeln
- Minzblätter
Zubereitung
Kaffee-Eiswürfel vorbereiten (optional): Eine Tasse starken Kaffee aufbrühen und abkühlen lassen. Dann in Eiswürfelformen gießen und über Nacht einfrieren.
Eine Tasse starken Kaffee zubereiten (Espresso oder French Press eignen sich gut), Kaffee abkühlen lassen. In einem hohen Glas den abgekühlten Kaffee mit Kokosmilch, Mangosaft, Ahornsirup und Vanilleextrakt mischen. Gut umrühren, bis alle Zutaten gleichmäßig vermischt sind. Ein Glas zur Hälfte mit normalen Eiswürfeln und/oder Kaffee-Eiswürfeln füllen. Die Kaffeemischung hinzugeben. Mit frischen Mangostückchen, Kokosraspeln und Minzblättern garnieren.
Sofort servieren und genießen
Bildnachweise
(1) – (2) Nathan Dumlao, Unsplash.com
(3) Lucas Durães, Pexels.com
(4) Mark Daynes, Unsplash.com
Lena Häfermann
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