Networking in der Gastronomie
Neue Impulse, Mentoren, Sammelbestellungen oder der Schulterschluss mit Betrieben in der Region, um Besucher von „Haus zu Haus“ weiterzureichen. Gemeinsam ist vieles besser oder billiger – und bringt meistens auch mehr Spaß.
Networking ist nicht nur etwas für Businessleute in Nadelstreifen, sondern in jeder Branche ratsam. Denn der Aufbau und die Pflege beruflicher Kontakte macht in vielerlei Hinsicht Sinn – auch in der Gastronomie. Je nach konkreter Zielsetzung rücken verschiedene Netzwerke oder Austauschformen in den Vordergrund. Wir haben ein paar nützliche Anlaufstellen zusammengetragen, die Unterstützung praktischer Natur, Mentoring, Entwicklung von Visionen oder auch die Förderung fachlicher Entwicklung oder konkreter Gastronomiekonzepte, bieten.
Virtuelle Communities
So wird sich beispielsweise in der ChefsCommunity über Frontcooking, Fermentation oder Aquafaba, das dickflüssige Kochwasser von Hülsenfrüchten, ausgetauscht – per Text, Foto oder Video. Oder die Ergebnisse der Nutzung des neuen Räucherofens werden dort stolz präsentiert. Zwar will die Community laut Eigenaussage weder das Restaurant um die Ecke noch die Gemeinschaftsgastronomie oder den Kollegen an der Spüle ausschließen, dennoch scheint der Fokus eher auf Profi-Kulinarik für Küchenchefs zu liegen. Wie der Name eben schon sagt.
Auch die Job-Community STAFFBOOK bezeichnet sich als Stellenmarkt und Community für Gastronomie und Hotellerie. Die Mitglieder können sich untereinander verknüpfen und via Chat und Nachrichten miteinander austauschen. Auf diese Weise will die Plattform professionelles Recruitment mit den Community-Elementen eines Sozialen Netzwerks verknüpfen. Im integrierten Blog werden zudem Branchen-Themen sowie Events, neue Produkte und Tipps für den Arbeitsalltag veröffentlicht.
Regionale Zusammenschlüsse
Aber auch offline lässt es sich wunderbar vernetzen in regionalen Zusammenschlüssen, beispielsweise mit verschiedensten Betrieben in der Region, um Besucher von „Haus zu Haus“ weiterzureichen. Anlaufpunkt sind die, im Dachverband Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) organisierten, regionalen Tourismusverbände als Marketingorganisationen und Interessenvertretungen von Urlaubsregionen und Gemeinden. So hat beispielsweise der Tourismusverband Schleswig-Holstein einen Leitfaden zur Optimierung lokaler Strukturen erarbeitet.
Doch auf kleinerer Ebene lässt sich durch Kooperation schon etwas bewirken, beziehungsweise Geld sparen. So können sich Gastronomen beispielsweise zur Heizölbestellung zusammenschließen oder Sammelbestellungen in der Gartenmöbelbörse aufgeben.
Globales Mentoring
Globaler und grundsätzlicher geht es beim Leaders Club Deutschland zur Sache. So sieht sich der Club als „lebendige Gemeinschaft, die sich aktiv einbringt, Kompetenz weitergibt und Hilfe anbietet“ – national wie international. Ziel des Netzwerkes ist die Förderung origineller gastronomischer Ideen. So werden in diesem Rahmen konkrete Gastronomiekonzepte entwickelt und gefördert. Das innovativste wird jedes Jahr mit dem Leaders Club Award ausgezeichnet. Aussichtsreiche Gastronomie-Startups werden durch die „Leaders Club Concepts GmbH“ gefördert und mit der „Hospitality Management School“ wird die Aus- und Weiterbildung junger Nachwuchskräfte in der Branche unterstützt.
Stärkung der Branche
Und dann gibt es noch jede Menge Berufs- und Unternehmerverbände, die sich als Interessenvertreter der Gastronomie-Branche sehen. Sie „helfen bei Problemen, vernetzen ihre Mitglieder und versuchen Politiker, zu beeinflussen“. So haben sowohl Köche als auch Barkeeper, Sommeliers sowie Marketingfachkräfte jeweils eigene Berufsverbände, welche ihre Mitglieder in jeder beruflichen Hinsicht unterstützen. Der Unternehmerverband Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e. V. (DEHOGA) macht sich in 17 Landes- und drei Fachverbänden für die Interessen von Hotellerie und Gastronomie in der Bundesrepublik stark.
Auch das Institute of Culinary Art (ICA) will mit seinen Netzwerken für Executives, Personalmanager und für Alumni, die Menschen in der Foodservice-Branche verbinden. Dafür treffen sich die obersten Führungsebenen der Foodservice-Unternehmen zu regelmäßigen Veranstaltungen.
Gemeinsam stark
Also, egal ob Auszubildender, aufstrebender Jungkoch, Existenzgründer, Servicekraft, Chefkoch, Restaurant-Manager oder -Besitzer: Networking zahlt sich immer aus. Gemeinsam ist man stärker und hat oftmals auch noch (mehr) Spaß.
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