Streitigkeiten und Absatzentwicklungen in der Branche

Die News der Kalenderwoche 26: Rechtsstreit um wiederverschließbare Getränkedosendeckel – Mehr deutscher Wein exportiert – Fruchtsaftbranche

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Photo by Majkl Velner on Unsplash

Rechtsstreit um wiederverschließbare Getränkedosendeckel

Bound2B B.V., niederländischer Erfinder von Produkten und Lösungen mit Schwerpunkt auf dem globalen Getränkemarkt, und Xolution Germany GmbH, Hersteller von wiederverschließbaren Getränkedosendeckeln, haben sich in einem Rechtsstreit geeinigt. In dem Streit ging es um eine einstweilige Verfügung, die Bound2B im März 2024 vor dem Landgericht Düsseldorf gegen Xolution erwirkt hat.

Beide Unternehmen haben bereits mehrere Technologien für wiederverschließbare Getränkedosen entwickelt und sind im Besitz von Patenten. Im Jahr 2020 reichte Bound2B vor dem Landgericht Düsseldorf eine Patentverletzungsklage gegen die Xolution GmbH ein, die die XO-Verschlussvorrichtung herstellte, bewarb und auslieferte. Aufgrund eines Insolvenzverfahrens der Xolution GmbH wurde das Gerichtsverfahren aber zunächst ausgesetzt.

Die neu gegründete Gesellschaft, Xolution Germany GmbH, nahm die Geschäfte wieder auf und im Eilverfahren beantragte die Bound2B eine einstweilige Verfügung, die es der Xolution Germany GmbH untersagen sollte, Produkte, die von dem Patent 930 Gebrauch machen, insbesondere den XO-Verschluss von Xolution, in Deutschland anzubieten und zu verkaufen. Das Unternehmen erklärte im März, dass es die Verletzung seiner geistigen Eigentumsrechte sehr ernst nimmt und fest hinter der Entscheidung des Gerichts steht, das erklärte, dass die XO-Vorrichtung von Xolution das Patent von Bound2B verletzt.

Jetzt konnten die Unternehmen sich einigen und erklärten, sie hätten ihr gemeinsames Ziel erreicht, Rechtssicherheit zu schaffen. Xolution erwarb nun die Rechte an der Patentfamilie für wiederverschließbare Dosenverschlüsse. Die Einigung betrifft das europäische Patent 1 708 930 sowie die US-Patente 7,819,280 und 7,823,740. Mit der Einigung werden alle Verletzungsverfahren, Streitigkeiten und rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen den Parteien, einschließlich der direkten und indirekten Kunden und Lieferanten von Xolution, beendet.

Mehr deutscher Wein exportiert

Photo by Kym Ellis on Unsplah

Das deutsche Weininstitut (DWI) in Bodenheim teilte mit, dass die positive Entwicklung der Exporterlöse für deutsche Weine des vergangenen Jahres sich auch im ersten Quartal 2024 fortgesetzt hat. In den ersten drei Monaten sind der Wert und die Menge des ausgeführten deutschen Weine um jeweils neun Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen.

Besonderen Zuwachs verzeichneten die Exporte nach China. Sie stiegen um 47 Prozent im Wert und um 39 Prozent in der Menge. Auch die Exporte in die Niederlande, Polen, Japan und Dänemark stiegen im zweistelligen Bereich. Die Gesamtmenge exportierter deutscher Weine von April 2023 bis März 2024 betrug 1,17 Millionen Hektoliter im Wert von 392 Millionen Euro. Das bedeutet einen Wertzuwachs von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Durchschnittspreis, den die Erzeuger in diesem Zeitraum für einen Liter Wein im Ausland erlösten, lag bei 3,35 Euro und damit 13 Cent höher als im Vorjahresvergleich.

Das Deutsche Weininstitut ist die zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft. Die Kernaufgabe ist es, die Qualität und den Absatz aus den 13 deutschen Anbaugebieten zu fördern. Sie unterhält elf Informationsagenturen weltweit. Mit der Riesling & Co. China Roadshow 2024 und den Erstbeteiligungen auf der Prowine Tokyo und Prowine Singapur präsentierte sich die deutsche Weinwirtschaft kürzlich erfolgreich in Asien. Im Juli startet Wines of Germany China zudem eine zweimonatige “Summer of Riesling”-Promotion mit Handel und Gastronomie.

Laut Aussage chinesischer Weinexpert:innen wird insbesondere in der kommenden Sommersaison ein starker Anstieg des Weißweinkonsums erwartet. Auf dem chinesischen Markt, der derzeit überwiegend auf Rotwein ausgerichtet ist, besteht Potenzial für eine Markterweiterung mit Weißweinen, so heißt es von den Expert:innen. Marktforschungsdaten und Analysen deuten darauf hin, dass leicht süße, fruchtige und alkoholarme Rieslinge zu einem neuen Wachstumstreiber für die Branche werden können.

Fruchtsaftbranche

Photo by Patrick Fore on Unsplah

Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) hat die Zahlen für 2023 bekanntgegeben. Die Fruchtsaftbranche hat im zurückliegenden Jahr 7,7 Prozent weniger Saft und Nektar abgesetzt als im Jahr davor. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank um zwei Liter auf 26 Liter. Der Verband teilt mit, dass für den Rückgang vor allem eine leicht sinkende Nachfrage nach Orangensaft der Grund war. Der Verbrauch von Apfel- und Multivitaminsaft blieb hingegen konstant. Dennoch ist Orangensaft mit 6,8 Litern nach wie vor die beliebteste Sorte. Apfelsaft und Multivitamin folgen mit 5,1 und 4,0 Litern pro Kopf. Trotz der Mengenverluste stieg der Umsatz der Branche um knapp drei Prozent auf 3,35 Milliarden Euro.

Seit vielen Jahren führt Deutschland den Pro-Kopf-Konsum von Fruchtsäften und -nektaren weltweit an. Im Jahrhundertsommer 2003 wurde pro Kopf ein Rekord-Konsum 42 Litern erreicht. Im Ländervergleich liegt Deutschland vor Schweden mit 20,9 Litern Verbrauch pro Person und den USA (20.8 Liter). In Italien wird laut der Statistik besonders wenig Fruchtsaft getrunken: nur etwa 9,2 Liter pro Kopf.

Der Fruchtsaftmarkt in Deutschland ist ein wichtiger Bestandteil der Getränkeindustrie. Wetterbedingte Ernteschwankungen und die damit verbundene Verfügbarkeit von Rohware gehören zum normalen Geschäftsbetrieb der Fruchtsafthersteller, heißt es vom Verband. Allerdings erhöhen die Wetterextreme der vergangenen Jahre, die häufig zum Totalausfall einzelner Obstarten führen, sowie die zum Teil exponentiellen Kostensteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zunehmend das wirtschaftliche Risiko für die Betriebe.

Trotz dieser zahlreichen Herausforderungen ist es das Ziel der Fruchtsafthersteller in Deutschland, durch Innovation und Anpassungsfähigkeit den Verbraucher:innen weiterhin ein breites Angebot an hochwertigen und vielfältigen Produkten anzubieten. Angesichts des nachhaltigen Umbaus der Landwirtschaft und der erheblichen Kostensteigerungen bei Rohwaren und in der Logistik, die nicht nur die Fruchtsaftbranche betreffen, sind höhere Preise jedoch zukünftig wahrscheinlich.

Eine Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten, ist die Anpassung des Produktsortiments, indem beispielsweise die Produktauswahl um günstigere Alternativen, die weniger Fruchtsaft enthalten, erweitert wird. Auch ein vorsorglicher Einkauf, bevor die Preise aufgrund schlechter Ernten ansteigen, ist eine Option.

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Lena Häfermann

Freie Texterin und Autorin, schreibt gern über die schönen Dinge im Leben, Inhaberin von Zauber Worte www.zauber-worte.de und Lokale Momente www.lokale-momente.de

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