Relevanz von digitalen Tools in der Gastronomie steigt

Photo by Getty Images on Unsplash

Digitale Tools auf dem Vormarsch

Die Kassensystem- und Bezahlplattform Lightspeed hat in einer aktuellen Umfrage insgesamt 1056 Personen zu ihren Restaurantbesuchen der vergangenen sechs Monate befragt. Digitale Tools, etwa zur Reservierung oder für das Trinkgeld, werden immer relevanter, so zeigen die Ergebnisse. Demnach geben mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) zwischen 10 und 15 Prozent Trinkgeld. 62 Prozent davon zahlen den Tip am liebsten digital.

„Wir beobachten, dass Restaurants mit vorgegebenen Trinkgeld-Optionen bei der Abrechnung signifikant mehr Trinkgeld erhalten“, erläutert Sinahn Fabian Sehk, Head of DACH von Lightspeed. „Das lateinamerikanische Restaurant Tigre in Hamburg zum Beispiel verzeichnet eine Trinkgeldsteigerung um 40 Prozent durch die Trinkgeldanzeige im digitalen Bezahlsystem. Ein schöner Bonus für das Team und eine Wertschätzung für den exzellenten Service im Restaurant.“

Online-Tools, die der Reservierung dienen, zum Beispiel OpenTable, Teburio oder Google Reservierungen, werden von 62 Prozent der Deutschen genutzt, ergab die Umfrage. Insbesondere unter jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren sind digitale Reservierungsoptionen beliebt: 71 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe reservieren online. Aber auch in der Altersgruppe ab 69 Jahren nutzen 51 Prozent diese Möglichkeit.

Vor allem für die Suche nach neuen Lokalen setzen die Deutschen auf das Netz. So nutzen 58 Prozent Plattformen wie OpenTable, TripAdvisor oder Google Maps, um neue Restaurants zu finden. Das heißt für Betriebe, die nicht online vertreten sind, dass sie von einem Großteil ihrer Zielgruppe unter Umständen nicht gesehen werden. Auch Lieferplattformen wie Lieferando, Uber Eats und Wolt werden für die Suche nach neuen Restaurants genutzt: über die Hälfte (53 Prozent) lassen sich dort gern inspirieren. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 71 Prozent.

Ein Learning, das Gastronomen aus dieser Umfrage mitnehmen können, ist in erster Linie, dass Gäste heutzutage eine digitale Präsenz erwarten. Eine Bestandsausnahme, welche digitalen Möglichkeiten bereits bereitgestellt werden und auf welchen Plattformen man schon vertreten ist, kann helfen, einen Überblick zu bekommen, an welchen Stellschrauben noch gedreht werde muss.

Finale Bocuse d‘Or

Kochwettbewerb
Photo by Clara Vasilica on canva.com

Am 26. und 27. Januar fand in Lyon zum zwanzigsten Mal das Finale des renommierten Kochwettbewerbs Bocuse d’Or statt. Als Sieger ging das Team aus Frankreich hervor: Paul Macron mit seiner Assistentin Camille Pigot. Schon der Vater des Preisträgers, Régis Macron, gewann den Wettbewerb, der alle zwei Jahre ausgetragen wird, vor 30 Jahren. „Dieser Sieg ist ein wahr gewordener Traum. Ohne meine Familie und mein Team wäre das nicht möglich gewesen“, erklärte der glückliche Gewinner.

24 Teams traten bei dem Wettbewerb gegeneinander an. Deutschland war nicht vertreten, da sich das Team um Marvin Böhm, Sous-Chef im Aqua in Wolfsburg, im Europafinale nicht durchsetzen konnte. Es hatte am 21. März 2024 stattgefunden und auf den ersten Rängen befanden sich Dänemark, Schweden und Norwegen.

Beim Finale galt es, ein Gericht für 16 Personen mit Rehrücken und Gänsestopfleber zu kreieren. Die zweite Aufgabe war, ein Tellergericht mit Adlerfisch, Hummer und Sellerie zu kochen. Die Köche hatten dafür 5,5 Stunden Zeit.

„Diese 20. Ausgabe des Wettbewerbs ist ein unglaublicher Erfolg, der beweist, dass der Bocuse d’Or das Schaufenster für die Weltgastronomie von morgen ist“, sagt Jérôme Bocuse, Präsident des Wettbewerbs. „Der Bocuse d’Or ist das Symbol für Perfektion und Innovation, und dies wurde während dieser zwei Wettkampftage mit einem Niveau verdeutlicht, das von Ausgabe zu Ausgabe weiter steigt.“

Platz 2 mit der Auszeichnung Bocuse d’Argent konnte sich Dänemark sichern. Die Bocuse de Bronze ging an Schweden. Der Sonderpreis Best Commis Award wurde an Frankreich verliehen. Der Bocuse d’Or für soziales Engagement ging an Neuseeland und Chile für ihr Engagement im Bereich Lebensmittelverwertung und Ernährungserziehung.  

Fixer Ansprechpartner im Kanzleramt

Kanzleramt
Photo by Christian Lue on Unsplash

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) ist ein Zusammenschluss, der Politik, Verbände und Gastwelt auf Bundesebene zusammenbringt, um interdisziplinär und innovativ Strategien zu entwickeln.  Wenige Wochen vor der Bundestagswahl schlägt der Verbund nun eine grundlegende Neuordnung politischer Zuständigkeiten vor, wenn es um die Gastwelt und die Tourismusbranche geht. Als ein Hindernis benennt die Denkfabrik die Zersplitterung der Kompetenzen im Bund: 12 Ministerien und Beauftragte haben Zuständigkeiten. Das blockiere notwendige Fortschritte.

In einer Untersuchung hat die Denkfabrik im vergangenen Jahr herausgefunden, dass die Gastwelt 13,5 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland beschäftigt, dass sich das aber nicht in der politischen Organisation auf Bundesebene widerspiegelt. Mit der Schaffung eines Staatsministeriums für die Gastwelt würde der Schlüsselbranche endlich die politische Umsetzungskraft zuteilwerden, die sie benötigt und verdient. „Wir brauchen endlich einen zentralen Ansprechpartner in Berlin, bei dem alle Fäden zusammenlaufen und der auch politisch etwas bewegen kann“, betont Dr. Marcel Klinge, DZG-Vorstandssprecher. Die kommende Bundesregierung habe die Chance, den Dienstleistungssektor um Tourismus, Hospitality, Foodservice und Freizeit, besser zu verankern. „Die bisherige Beauftragten-Lösung hat dies nicht ermöglicht. Ein Staatsminister im Kanzleramt wäre deutlich durchsetzungsfähiger und an der richtigen Stelle, um den Turnaround für die Gastwelt zu schaffen“, ist Dr. Klinge überzeugt.

Für die anstehende Bundestagswahl hat die Denkfabrik eine umfassende Kampagne gestartet. Unter anderem hat es eine Pop-up-Aktion vor dem Kanzleramt in Berlin gegeben, um auf vier zentrale Forderungen aufmerksam zu machen: neben der Einrichtung eines Ministeriums sind das eine Kosten-Firewall für den Mittelstand, um die Betriebe vor neuen Belastungen zu schützen, eine Fachkräfteoffensive, um gegen den Personalmangel vorzugehen und die Schaffung einer neuen Gastwelt-Förderbank, um nötige Investitionen und Modernisierungen zu ermöglichen.

Mit Gastivo deckst Du Deinen Gastro-Bedarf ganz smart per App oder Webshop

Hol Dir bei uns die Inspiration für Deine Speisekarte, den künftigen Lieblingsdrink Deiner Gäste oder finde die passende Lösung für Deinen Gastro-Alltag.

Picture of Lena Häfermann

Lena Häfermann

Freie Texterin und Autorin, schreibt gern über die schönen Dinge im Leben, Inhaberin von Zauber Worte www.zauber-worte.de und Lokale Momente www.lokale-momente.de

Artikel teilen auf

Weitere Themen

Alle Deine Tischreservierungen digital an einem Ort, inkl. flexibler Online-Reservierung. 4 Wochen kostenlos...

Vom 14. bis 18. September findet in Hamburg das Open-Mouth-Food-Festival statt. Das neue...

Suche