Impulse für Veränderung
Die News der Kalenderwoche 47: Politik spricht sich für das Gastgewerbe aus – Wine Awards 2024 – GfK-Nachhaltigkeitsindex
Politik spricht sich für das Gastgewerbe aus
Am 12. November fand in Berlin der DEHOGA-Branchentag statt. Zu der Versammlung waren mehr als 650 Gastronomen, Hoteliers, Caterer, Politiker und Experteneingeladen. Am Vortag wurde Guido Zöllick als Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes wiedergewählt. Er forderte von der Politik eindringlich einen fairen Wettbewerb durch die Senkung der Mehrwertsteuer, mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit und weniger Bürokratie. Unternehmertum muss mehr wertgeschätzt und die Lust auf die Selbstständigkeit gefördert werden. Als Gäste nahmen unter anderem Friedrich Merz, Wolfgang Kubicki, Cem Özdemir und Alexander Dobrindt an der Veranstaltung teil, die sich in ihren Reden einhellig auf die Seite des Gastgewerbes schlugen. Friedrich Merz befürwortete einen einheitlichen, ermäßigten Steuersatz sowie die Einführung einer gesetzlichen Wochenarbeitszeit, Wolfgang Kubicki schloss sich dem an und kritisierte zudem die vielen bürokratischen Hemmnisse. Cem Özdemir erklärte, Gaststätten seien die Seele des Dorfes, des Viertels, des Austausches und des Miteinanders und sprach sich ebenfalls für die Senkung der Mehrwertsteuer aus. Alexander Dobrindt versprach gar die Wiederherstellung der sieben Prozent Mehrwertsteuer und betitelte das Gastgewerbe als Schlüsselbranche und gesellschaftliches Wohnzimmer.
In einer Diskussionsrunde erörterten Politikerinnen, Gastwirte und ein Hotelier die Frage, was sich ändern muss, damit Familienunternehmen eine erfolgreiche Zukunft haben können. Sie waren sich darüber einig, dass wirtschaftliche Anliegen von der Politik gehört werden müssen, ein starkes wirtschaftliches Umfeld relevant für unser aller Wohlstand sei und dass Mitarbeitende mehr Netto vom Brutto übrig haben müssen.
Wine Awards 2024
Am 9. November lud das Kulinarik-Magazin „Der Feinschmecker“ ins Hamburger Hotel Grand Elysée ein, um die besten internationalen Winzer auszuzeichnen. Bei der festlichen Gala wurden die Star-Winzer in sieben verschiedenen Kategorien geehrt. Die Newcomerin des Jahres ist Esmeralda García aus der spanischen Region Kastilien-Léon – die Königin der Verdejo-Rebe. Mit der Auszeichnung „Winzerinnen des Jahres“ wurden zwei Winzerinnen geehrt, die ihr Familienweingut bereits in vierter Generation führen und sich nach der Flutkatastrophe im Ahrtal erfolgreich zurückgekämpft haben. Für sein Lebenswerk wurde Willi Bründlmayer aus Österreich ausgezeichnet: seit Jahrzehnten steht er für konstante Spitzenqualität und sein Name wird synonym für großartigen Grünen Veltliner (Berg Vogelsang) und Riesling (Heiligenstein) genannt. In der Kategorie „Weinlegende“ konnte Jean-Baptiste Lécaillon vom Champagnerhaus Roederer einen Preis entgegennehmen. Lécaillon ist hier seit 1999 Kellermeister. Jens Pietzonka möchte Weingenuss gesellig und populär machen. Dafür wurde ihm die Auszeichnung in der Kategorie „Weinbotschafter“ überreicht. In Wein-Tastings, Sommelier-Battles und mehr bringt er dem interessierten Publikum hochwertige Weine auf besondere Weise näher. Der Riesling-Cup 2024 ging an Matthias und Hansjörg Aldinger. Die Brüder belegten mit ihrem 2023er Marienglas Untertürkheimer Gips Riesling GC „souverän“ den ersten Platz, so heißt es in der Pressemitteilung. Als Ehrengast war Herbert Knaup zugegen, der als Weingourmet des Jahres ausgezeichnet wurde. Der Schauspieler ist bekennender Genießer des Kulturguts Wein.
Begleitet wurde der Abend durch Verkostungen der Weine, die die ausgezeichneten Winzer mitgebracht haben, sowie durch Live-Cooking von Deutschlands Top-Köche wie Rosina Ostler, Cornelia Poletto, Tobias Bätz und weitere. Der Jazz-Pianist, Komponist und Entertainer Joja Wendt führte zu jeder Verleihung ein Stück am Klavier auf.
GfK-Nachhaltigkeitsindex
Der GfK-Nachhaltigkeitsindex ist im dritten Quartal 2024 um fast 7 Prozentpunkte gefallen. Die Zahl der Menschen, die angeben, häufig nachhaltig zu kaufen, ist damit von 27 auf 20 Prozent gesunken. So fällt der Index für nachhaltige FMCG-Produkte auf 88,1 Punkte, der niedrigste jemals gemessene Wert. „Nachhaltigkeit bedeutet für die Konsumenten nicht automatisch Bio, sondern generell umweltfreundliche und sozial verantwortlich hergestellte Produkte, wie beispielsweise Obst und Gemüse aus regionalem Anbau und vom Wochenmarkt“, erklärt Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin bei NIQ/GfK. „In unseren Befragungsdaten sehen wir, dass Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung für FMCG-Produkte vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten eine größere Rolle spielt, wenn mehr regional angebaute Obst- und Gemüsesorten erhältlich sind als in der kälteren Jahreszeit.“
Auf die Frage, ob die Konsumenten bereit seien, für nachhaltige FMCG-Produkte mehr Geld auszugeben, antworteten 62 Prozent der Befragten, mit Ja. Auch das sind 7 Prozentpunkte weniger als noch im Juli. Petra Süptitz dazu: „Die Konsumenten achten weiterhin stark auf ihr Ausgabeverhalten, zumal die Durchschnittspreise für Lebensmittel zuletzt wieder leicht gestiegen sind. Entsprechend suchen sie Strategien, um beispielsweise Produkte mit Bio-Label günstiger einzukaufen. Unsere Daten zeigen, dass etwa die höherpreisigen Biomärkte weniger besucht werden und vor allem Bio Food Eigenmarken stärker gefragt sind.“
Bei größeren, langlebigen Anschaffungen sind kaum saisonale Unterschiede im Konsumverhalten zu bemerken. Hier ist die Anzahl der Befragten, die in den letzten 12 Monaten größere Anschaffungen mit Blick auf die Nachhaltigkeit getätigt haben, konstant bei 28 Prozent geblieben. Auch die Preisbereitschaft in diesem Bereich bleibt hoch: 71 Prozent der Konsumenten würden für nachhaltige größere Anschaffungen auch mehr zahlen (Juli: 70 Prozent).
In einer Sonderbefragung fand die GfK heraus, dass Käufer in bestimmten Kategorien eher mehr Geld für nachhaltige Waren ausgeben. Dazu gehören frische Produkte wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch sowie bei Grundnahrungsmitteln wie Reis, Mehl, Nudeln und Milchprodukte. Bei Dekoartikel, Wohnaccessoires und alkoholische Getränke sind nachhaltige Kriterien nur für 22 Prozent der Konsumenten wichtig.
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Lena Häfermann
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