Gute Aussichten

Die News der Kalenderwoche 28: Die EM bringt Stimmung – Gastwelt-Bündnis startet Kampagne – Verbraucher-Studie zu Restaurantbesuchen

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Die EM bringt Stimmung

Die Gastgeberstädte der Europameisterschaft haben schon nach einer guten Woche erste positive Bilanzen gezogen. In einer Umfrage war die Rede von einer sehr guten Buchungslage in den Hotels, einer steigenden Anzahl von Tagesgästen, gutem Umsatz in der Gastronomie und insgesamt von einer fröhlichen Stimmung in den Städten und den Fan-Zonen.

Armin Dellnitz, Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH, berichtet zum Beispiel: „Die Stimmung beim Eröffnungsspiel war hervorragend. Beim Public Viewing auf der Fan-Zone Schlossplatz jubelten rund 30.000 Fans. Zum Start der UEFA EURO 2024 war die Nachfrage bei den Hotels wie erwartet sehr gut, vor allem um das Deutschland-Spiel, das am 19.6. in Stuttgart ausgetragen wurde. In den letzten Tagen bestimmten dänische, slowenische, schottische Fußballfans das Stuttgarter Stadtbild. Von den feierlaunigen Gästen profitierte auch besonders die Gastronomie. Zehntausende strömten in die Biergärten, zum Beispiel im Schlossgarten. Auch die touristischen Highlights waren erfreulich gut besucht. Stuttgart feiert den Fußball und die EM ganz nach dem Motto ‚Die ganze Stadt ein Stadion‘.“

Laut einer Umfrage des Branchenverbands Dehoga rechneten vor der EM bundesweit etwa 15 Prozent der Hotels und Gaststätten mit positiven wirtschaftlichen Impulsen durch die Europameisterschaft. In den Austragungsorten der EM waren es fast die Hälfte aller Betriebe. Der Hotel- und Gaststättenverband verwies in einem Statement zudem auf mögliche langfristige Effekte und zog eine Parallele zur Weltmeisterschaft 2006. Das „positive, sympathische Deutschlandbild“ von damals wirke bis heute. Möglicherweise, so die Hoffnung des Verbands, kommen EM-Gäste auf den Geschmack und wollen Deutschland noch weitere Male besuchen. 

Zu den 51 Spielen werden 2,7 Millionen Besucher in den Stadien sowie rund sieben Millionen Gäste in den Fan-Zonen und bei den Public Viewings erwartet. Allein in Berlin wird mit rund 2,5 Millionen Fußball-Fans gerechnet, darunter 1,9 Millionen externe Besucher:innen aus rund 120 Ländern. Eröffnet wurde die EM am 19. Juni in München, gespielt wird in neun weiteren Städten, unter anderem Berlin, Dortmund, Düsseldorf und Leipzig. Auch Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands erhofft sich sowohl kurz- als auch langfristige Effekte für die Gastwelt in Deutschland.

Gastwelt-Bündnis startet Kampagne

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Photo by Alana Harris on Unsplash

Um auf die Bedeutung der Gastronomie und Hotellerie aufmerksam zu machen, hat die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) eine politische Awareness-Kampagne gestartet. Ihnen geht es darum, aufzuzeigen, wie groß die Wirtschaftskraft der Gastwelt ist, aber auch die zentrale Rolle in gesellschaftlichen Belangen wie Gemeinschaft und Zusammenhalt zu verdeutlichen. Unter dem Hashtag #HerzUnsererGesellschaft soll es zahlreiche Aktionen, wie einen politischen Dialog, eine Food-Truck-Aktion vor dem Bundestag und Info-Events geben.

Über 40 Verbände und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten beteiligen sich an der Kampagne, um den gesellschaftlichen und ökonomischen Stellenwert von Tourismus, Foodservice und Freizeitwirtschaft herauszustellen. „Die Gastwelt ist das Herz unserer Gesellschaft“, bekräftigt Homeira Amiri, Co-Sprecherin der Kampagne und selbst im Management einer mittelständischen Hotelgruppe tätig. „In einer Zeit, in der Differenzen stärker wahrgenommen werden als Gemeinsamkeiten, ist es existenziell, sich auf Verbindendes zu besinnen. Unsere Gastwelt schafft Orte des menschlichen Austauschs und der Gemeinschaft, die in Zeiten von Populismus und Polarisierung mittlerweile von unschätzbarem Wert sind.“ 250.000 Unternehmen und 5,8 Millionen Mitarbeiter:innen in der Gastwelt tragen erheblich zur Wertschöpfung bei. Dennoch würde das oftmals nicht ausreichend wahrgenommen. Mit der Kampagne und dem branchenübergreifenden Bündnis, an dem sich auch die Freizeitwirtschaft mit Freizeit- und Tierparks, Kinos und Bäder beteiligt, soll ein klares politisches und gesellschaftliches Statement gesetzt werden.

Dafür braucht es wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, die den ländlichen Raum fördern und die Innenstädte stärken, so heißt es von der Denkfabrik. Jedoch geben die aktuelle Haushaltsdebatte für 2025 und öffentliche Aussagen des Bundesrechnungshofes Anlass zur Sorge, dass die Gastwelt erneut in den Sparfokus geraten könnte. DZG-Vorstandssprecher Dr. Marcel Klinge warnt: „Die Haushaltsrisiken nehmen zu und wir dürfen uns nichts vormachen: Es stehen harte Verhandlungen bevor. Der Bundesrechnungshof hat jüngst eine umfangreiche Reform der Umsatzsteuer gefordert und vorgeschlagen, die ermäßigten Mehrwertsteuersätze radikal zu begrenzen. Es ist wichtig, jetzt die gesellschaftliche, soziale und ökonomische Bedeutung unserer Branche deutlich zu machen, um negative Folgen zu vermeiden“, so der ehemalige Bundestagsabgeordnete. 

Verbraucher-Studie zu Restaurantbesuchen

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Eine Umfrage des Unternehmens Lightspeed, ein Anbieter für cloudbasierte Kassensysteme und Bezahlplattformen sowie Finanzdienstleistungen für Gastronomie und Hotellerie, hat ergeben, dass Verbraucher:innen trotz Inflation nicht auf Restaurantbesuche verzichten wollen. Stattdessen gehen sie dazu über, gewisse Sparmaßnahmen zu ergreifen und beispielsweise das Dessert wegzulassen. Für die Studie wurden weltweit mehr als 7.500 Restaurantbesucher:innen zu ihrem Konsumverhalten befragt.

Rund 70 Prozent der Befragten bestätigten, dass die Preise für Speisen in den besuchten Restaurants gestiegen sind. Bei den Getränkepreisen konnten das etwa 60 Prozent beobachten. Etwa 30 Prozent der Deutschen lassen aus Kostengründen das Dessert oder die Vorspeise weg. 21 Prozent gaben an, besondere Angebote wie eine Happy-Hour oder mehrgängige Menüs zum Festpreis zu nutzen. Knapp ein Viertel der hierzulande befragten Gäste nehmen die Reste mit nach Hause. Über alle Länder hinweg sind es mehr Frauen, die sich nicht aufgegessene Mahlzeiten einpacken lassen (32 Prozent vs. 21 Prozent). Nur etwa 17 Prozent der Deutschen verzichten auf alkoholische Getränke, um Geld zu sparen. In Frankreich (25 Prozent), Kanada (31 Prozent) und in den USA (28 Prozent) ist das für mehr Menschen eine Option.

Auch am Trinkgeld sparen die Deutschen derzeit. So gaben 37 Prozent an, dass die Inflation sich auf ihre üblichen Trinkgeldgewohnheiten auswirkt. Besonders sparsam ist demnach die Altersgruppe 25-34. Hier spart jede:r Zweite am Tip. Über die Hälfte jedoch geben nach wie vor 10 bis 15 Prozent Trinkgeld; 35 Prozent geben weniger oder gar kein Trinkgeld. „Trotz gestiegener Preise lassen die Deutschen den Restaurantbesuch nicht ganz ausfallen. Vielmehr passen sie sich den veränderten Vorzeichen an und verzichten beispielsweise auf den Nachtisch, oder wählen Restaurants, die auf sie zugeschnittene Mittagsmenüs anbieten. Gastronomen müssen sich an dieses Umfeld anpassen, indem sie gut kalkulieren, ihr Personal effizient einsetzen sowie ihre Zielgruppen und Vorlieben genau kennen. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung und wir bieten die richtigen Werkzeuge für die vielen Restaurantbesitzer in Deutschland – von Analysen darüber, welches Gericht am meisten nachgefragt wird, bis zum Erhalt kurzfristiger Finanzierungen“, so Sinahn Fabian Sehk, Head of DACH von Lightspeed.

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Autor/in: Lena Häfermann

Freie Texterin und Autorin, schreibt gern über die schönen Dinge im Leben, Inhaberin von Zauber Worte www.zauber-worte.de und Lokale Momente www.lokale-momente.de

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