Ein EU-Kommissar für den Tourismus

© European Union 2022

Tourismuskommissar für die EU

Am 17. September hatte Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin, Vorschläge für künftige EU-Kommissare gemacht. Erstmals seit den 90er Jahren soll es nach ihren Wünschen bald wieder einen EU-Kommissar für Tourismus geben. Anwärter für den Posten ist Apostolos Tzitzikostas. Die Bezeichnung wäre Kommissar für nachhaltigen Verkehr und Tourismus, wenn das Europäische Parlament den Vorschlägen zustimmt. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) und der Deutsche Reiseverband (DRV) begrüßen die Idee. „Damit wird aus Sicht des Branchenverbandes deutlich, welche besondere Rolle die Reisewirtschaft in Europa einnimmt“, heißt es in einer Medienmitteilung vom DRV. „Eine Vielzahl an EU-Bürgern arbeitet für Unternehmen und Organisationen in diesem Dienstleistungssektor. Sie leisten einen enormen Beitrag, um Urlaubern besondere Erlebnisse und eine erholsame Zeit zu verschaffen.“ Auch BTW-Generalsekretär Sven Liebert ist positiv gestimmt: „Das sind gute Nachrichten für die Tourismusbranche in Europa. Die strukturelle Neuausrichtung entspricht ganz klar unserer Forderung, die Bedeutung der Tourismuswirtschaft auch politisch zu unterstreichen. Tourismus ist einer der größten Arbeitgeber und eine starke Wirtschaftskraft sowohl in Deutschland als auch der gesamten EU. Dies gilt es, weiter zu stärken, aktuelle Hürden für die Tourismusbranche in Europa zu reduzieren und drohende Belastungen zu verhindern. Wichtig ist auch, dass die verschiedenen Mobilitätsträger sowie die Tourismuswirtschaft allgemein die nötige Unterstützung bei der nachhaltigen Transformation erfahren. Genau hierzu könnte ein Kommissar für nachhaltigen Verkehr und Tourismus beitragen.“ Vor Kurzem hatte die Denkfabrik Zukunft Gastwelt (DZG) vorgeschlagen, ein deutsches Tourismusministerium einzurichten. Vom europäischen Bekenntnis zum Tourismus könnte Deutschland lernen, heißt es von der DZG.

Mittagsempfang des Bundesverbands der Systemgastronomie

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© 2024 Bundesverband der Systemgastronomie e.V.

Der traditionelle BdS-Mittagsempfang am Vortag der Wiesn-Eröffnung ist mehr als eine reine Mitgliederversammlung. Als Plattform für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Medien und Verbänden rücken die Organisatoren jährlich aktuelle Herausforderungen, politische Forderungen und die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Systemgastronomie in den Mittelpunkt. Politische Gastredner waren in diesem Jahr Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Stephan Thomae, Mitglied des Deutschen Bundestags und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion sowie Martin Huber, Mitglied des Bayerischen Landtags und Generalsekretär der CSU. BdS-Präsident Matthias Kutzner fand zu Beginn klare Worte und betonte nicht nur, dass die Systemgastronomie Arbeitgeber für 120.000 Beschäftigte und Gastgeber für täglich rund vier Millionen Gäste sei, sondern auch, dass die Branche derzeit vor großen Herausforderungen stünde. Seine Forderung an die Politik ist unter anderem eine Beschleunigung der Verwaltungsverfahrung bei der Zuwanderung von Arbeitskräften. Er bemängelt die Vielzahl an bürokratischen Hürden, die es der Branche zurzeit schwerer machen als nötig. Weitere Themen waren praxisnahe Lösungen für Verpackungsverbote, eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeitregelungen und natürlich die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer. Im Rahmen des Mittagsempfangs wurde außerdem der Ehrenpreis der Deutschen Systemgastronomie 2024 verliehen. Er ging an den Marktforscher Jochen Pinsker, Senior Vice President und Industry Advidsor Foodservice Europe bei Circana. Er begeistert seit über 25 Jahren mit seiner Fähigkeit, komplexe Daten einfach und verständlich darzustellen, so heißt es vom Laudator. Jochen Pinsker nahm die Auszeichnung erfreut entgegen und erklärte, dass die Zusammenarbeit mit der Gastronomie ihm wahnsinnig viel Spaß macht.

Ernährungsreport 2024

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© BMEL

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erstellt seit 2015 einmal jährlich einen Bericht zu Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten der Deutschen und wirft einen Blick auf die Entwicklungen: Tierwohl, Biosiegel und eine vegetarische Ernährung werden demnach immer wichtiger. Für den Report wurden im Mai 2024 rund 1.000 Bürger ab 14 Jahren vom Forschungsinstitut Forsa befragt.

65 Prozent der Befragten achten beim Einkauf auf das Tierwohllabel (in 2015 waren es 36 Prozent), 59 Prozent auf Biosiegel für Produkte, die nach EU-Rechtsvorschriften für ökologischen Landbau erzeugt wurden (47 Prozent in 2015) und 39 Prozent gaben an, öfter vegetarische oder vegane Alternativen zu kaufen (29 Prozent in 2020). Eher konstant sind die Angaben, was Menschen beim Essen wichtig ist: „guter Geschmack“ (99 Prozent), gefolgt von „gesund“ (91 Prozent). Frauen legen dabei mehr Wert auf gesunde Ernährung (97 Prozent) als Männer (85 Prozent).

Der Ernährungsreport offenbart außerdem, dass 71 Prozent der Befragten täglich Obst und Gemüse essen. Auf Saisonalität und Regionalität bei Obst und Gemüse achten dabei 80 bzw. 77 Prozent. 42 Prozent sind der Meinung, dass Obst und Gemüse zu teuer sind. 62 Prozent nehmen täglich Milchprodukte zu sich. 23 Prozent essen jeden Tag Fleisch oder Wurst. Das sind elf Prozentpunkte weniger als 2015. Ein Großteil der Befragten (92 Prozent) findet es wichtig oder sehr wichtig, dass die Politik für bessere Tierhaltungsbedingungen sorgt. Dass Fleischwaren zu teuer sind, finden 25 Prozent.

Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, bei der Vorstellung des Reports: „Wichtigstes Kriterium für die Befragten unseres Ernährungsreports ist, neben dem Geschmack, die Gesundheit. Hier setzen wir mit unserer Ernährungsstrategie an, indem wir eben gesundes und nachhaltiges Essen für alle leichter zugänglich machen. In den Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung essen täglich 17 Millionen Menschen, davon gut 6 Millionen Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen. Was da auf die Teller kommt, ist nicht nur eine Frage des Respekts, sondern auch eine Riesenchance: für alle, die gesund essen wollen, für Unternehmen, die nachhaltige Lebensmittel und Mahlzeiten herstellen und natürlich für unsere heimische Landwirtschaft.“ 

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Lena Häfermann

Freie Texterin und Autorin, schreibt gern über die schönen Dinge im Leben, Inhaberin von Zauber Worte www.zauber-worte.de und Lokale Momente www.lokale-momente.de

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