So schmeckt 2024!
Globaler Food-Trend oder kurzfristiger Hype? Welche Trends Gastronomen 2024 auf dem Zettel haben sollten, um ihr individuelles Konzept erfolgreich zu positionieren.
Same procedure as every year: Die Food-Trends des Jahres kommen aufs Tablett! Im Schlepptau der globalen – bereits im Spätsommer in Hanni Rützlers Foodreport skizzierten – Trends gesellen sich wieder konkrete Food-Vorhersagen mit geringerem Haltbarkeitsdatum. Manche von ihnen womöglich mehr Marketingstrategie oder Wunschdenken, andere potenzielle virale Hypes, die für kurze Zeit in aller Munde sein werden. Trends in der Gastronomie sind so unbeständig wie Aprilwetter. Nichtsdestotrotz sollten Gastronomen immer den Überblick über das aktuelle Trendgeschehen haben. Und die Fähigkeit, sich bei Bedarf an den ständigen Wandel anzupassen. Denn Wandel ist die einzige Konstante in der schnelllebigen Gastrowelt. Selbstredend macht nicht jeder Trend (und erst Recht nicht jeder Hype) für alle Gastronomen gleichermaßen Sinn. Vielmehr solltest du wissen, was und vor allem wen du erreichen möchtest. Erst dann kannst du aus der Vielfalt an Food-Trends jene herauspicken, die am besten zu deinem Konzept passen und Erfolg versprechen.
DAUERBRENNER PFLANZEN-FOOD
Zu den bedeutendsten Food Trends 2024 zählt nach wie vor Plant-based-Food. Gastronomische Konzepte setzen auf kreative Pflanzenmenüs ohne Ambition, überhaupt ein Ersatz für Fleisch darstellen zu wollen. Innovative Zubereitungstechniken und kreative Kombinationen von Gemüse, Hülsenfrüchten, Pilzen und Nüssen versprechen proteinreiche wie nachhaltige Geschmackserlebnisse. Auch No-Waste und Leaf-to-Root trenden dieses Jahr weiter. Fünf bis zehn Jahre beträgt übrigens die durchschnittliche Haltbarkeit großer, globaler Food-Trends. Während dieser Zeit werden sie mal schwächer, mal stärker oder fusionieren zu neuen Trends – eine permanente Evolutionsschleife also.
REGIONALES & DAS JAHR DES BUCHWEIZENS
2024 steht auch für eine Rückkehr zu regionalen Traditionen und klassischen Gerichten, mit zeitgemäßem Twist neu interpretiert. Natürliche Fermentierung und altmodische Zutaten wie Butter und Sahne stehen (weiterhin) hoch im Kurs. Genauso wie traditionelle, regionale Lebensmittel aus unseren Breiten. So prognostizieren nicht wenige Foodexperten, dass 2024 das Jahr des Buchweizens wird. Das glutenfreie Pseudogetreide aus der Familie der Knöterichgewächse ist reich an Eiweiß, Kohlenhydraten und Ballaststoffen und Fans von Soba-Nudeln und Blinis schon länger ein Begriff. In New York trended Buchweizen gerade als Umhüllung für edle Fischgerichte oder, gewürzt mit Vanille oder Chai, in Getränken wie heißer Schokolade. Als Deckfrucht fördert das Superfood zudem die Bodengesundheit und zahlt damit auf den globalen Trend der regenerativen Lebensmittel ein. Auf die Spitze getrieben wird die Regionalisierung von Lebensmitteln weiterhin mit sogenannten „Local Exotics“, also hierzulande angebauten oder gezüchteten exotischen Pflanzen und Tieren wie Ingwer, Feigen, Reis und Erdnüsse bis hin zu Garnelen, Stören und Yaks. Die Auswahl an trendigen wie traditionellen Produkten ist also groß und lässt Gastronomen aus dem Vollen schöpfen.
PERSONALISIERUNG & SNACKIFICATION
Auch personalisierte und flexible Speiseangebote sind weiter auf dem Vormarsch. Sowohl als eigenes Konzept als auch als zusätzliche Option. Beispielsweise in Form von Wraps oder Bowls wie beim vegetarisch-veganen Fastfood-Franchisekonzept Gustav Grün bei dem sich die Gäste aus 20 frisch zubereiteten Zutaten ihre persönliche Middle-Eastern Fusionsküche zusammenstellen können. Außerdem wird 2024 der Snackification-Trend weiter verfeinert in Richtung kulturelle Mischformen wie beispielsweise Schawarma-Crunch-Wraps.
MUT ZUR LÜCKE – NEUE FLEISCHLUST
Große, erfolgreiche Trends rufen als Reaktion nicht selten auch Gegentrends hervor – eine Chance zum Erfolg versprechenden Besetzung von Nischen. Als Antwort auf die verlorene Poleposition im Zuge der Pflanzen-Revolution formierten sich „Carneficionados“ mit veränderter Fleischeslust. Diese Zielgruppe lockt man weder mit Fleisch aus standardisierter, industrieller Produktion noch mit Produkten aus der Petrischale oder dem 3D-Drucker hinterm Ofen hervor. Sondern mit hochwertigen Fleischgerichten aus artgerechter, regionaler Produktion.
GERICHT DES JAHRES – SUPPE
Seelentröster, Experimentierfeld und Reste-Auffangbecken zugleich: Suppen werden 2024 zu Höchstform auflaufen – behaupten zumindest die Trendforscher der Specialty Food Association. Mit diesen können Gastronomen risikoarm mit neuen Geschmacksrichtungen und Zutaten experimentieren und nebenbei noch Reste verwerten, ganz im Sinne des Leaf-to-Root-Trends. Auch hier haben regionale, vegetarische Variationen und kulturübergreifende Potpourris die Nase vorn.
HEIßE TRENDSGESCHMACKSRICHTUNGEN & SESAM ÖFFNE DICH
Komplexe Schärfe setzt ihren Siegeszug fort. Spezialitäten wie Skorpion-, Guajillo-, oder kalabrischer Chili sorgen frisch, ganz, gemahlen oder eingelegt für erinnerungswürdige Geschmackserlebnisse. Und zwar nicht nur in Speisen, sondern auch in Getränken wie Kombucha, Smoothies oder frisch gepressten Säften. Zu weiteren Trendgeschmacksrichtungen des Jahres 2024 könnten schwarzer Sesam, weißer gerösteter Sesam in Form von Tahini-Paste und UBE avancieren. Mit ihnen lassen sich Shakes, Kaffee, Kekse und Kuchen geschmacklich verfeinern und trendig vermarkten. Manche Trendforscher setzen ihren Euro auch auf Pfirsich-Geschmack – für Cocktails, Tees und Desserts.
COCKTAILS MIT ESSENSGESCHMACK
Apropos erinnerungswürdige Geschmackserlebnisse: Umamihaltige, nach bestimmten Gerichten schmeckende, Drinks werden 2024 versuchen, über den Atlantik zu schwappen. Mit der Begründung, dass sich der kollektive Gaumen von süß auf herzhaft umstellt. So kann man in New York jedenfalls schon Caprese-Martinis oder Waldorfsalat-Cocktails bestellen. Wir sind gespannt, ob diese Drinks wirklich das Zeug zum Trend oder Hype haben oder wie eine Supernova verglühen, bevor sie überhaupt erst richtig gezündet haben. Und damit genauso in Vergessenheit geraten wie Vodka-Pasta, Big Mac Smashed Tacos oder Butter Boards, die Dank TikTok vergangenes Jahr in aller Munde und Silvester schon in der Versenkung verschwunden waren.
Bildnachweise:
(1): JSB Co., Unsplash +
(2): Pablo Merchán Montes, Unsplash +
(3): Nik, Unsplash +
(4): Olivie Strauss, Unsplash +
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