Foodtrends auf Social Media und wie Gastronomen sie nutzen können
Food-Hypes, die auf Social Media geboren werden, sind keine Seltenheit – und überraschen uns doch immer wieder. Stichwort: Dubai Chocolate. Trendgerichte entstehen längst nicht mehr nur in Spitzenrestaurants und in Kochbüchern, sondern werden von Influencern hübsch angerichtet präsentiert und verbreitet. Wir verraten dir in diesem Artikel, was auf TikTok, Instagram & Co. gerade en vogue ist und wie du die Trends am besten für deine Gastro aufgreifen kannst!

AKTUELLE TRENDGERICHTE FÜR DEINE SPEISEKARTE
Der Hashtag #food zählten zu den beliebtesten Beiträgen in den Sozialen Medien. Foodtrends, die auf Social Media viral gehen, kann man nie so ganz vorhersehen, doch sie basieren auf verschiedenen Erfolgsfaktoren, die man im Hinterkopf behalten kann. Dazu gehören die ‚Instagrammability‘, also eine ansprechende Optik, die vor allem durch Kontraste in Farbe und Textur entstehen, sowie allgemeine Bewegungen wie Nachhaltigkeit und vegane Küche. In unsicheren Zeiten, wie wir sie gerade erleben, stehen auch tröstendes Comfort Food und die Erinnerung an Omas Klassiker hoch im Kurs. Gastronomen können die Kanäle sowohl nutzen, um sich für ihre Aktions- und Speisekarten inspirieren zu lassen als auch dazu, mit einem eigenen Account die Reichweite zu erhöhen, mit Influencern zusammenzuarbeiten und mit (Trend-) Gerichten Gäste anzulocken. Mit einer Story oder einem spontanen Post lassen sich Follower auch beim Ausprobieren der Trends mitnehmen – à la „Wir haben heute die beliebten Peanut Butter Nudeln ausprobiert: kommt vorbei und sichert euch euren Teller!“
Hier sind ein paar aktuelle Rezepte aus den sozialen Netzwerken!
VORWEG: ROTE-BETE-CREME AUF KNOBLAUCHTOAST (AUCH ALS BEETROOT WHIP BEKANNT)

Pflanzenbasierte Ernährung bleibt ein Megatrend. Der Beetroot Whip vereint vegane Zutaten, eine knallige Farbe und intensive Aromen. Die Creme wird auf knusprigem Knoblauchtoast serviert und eignet sich ideal für moderne Brunch-Konzepte.
Zutaten:
- 2 mittelgroße Rote Beten (vorgekocht oder frisch gegart)
- 150 g Soja-Joghurt (oder griechischer Joghurt für eine nicht-vegane Variante)
- 1 EL Tahini
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Zitronensaft
- 1 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 1 TL Kreuzkümmel (optional)
- 1 TL Ahornsirup oder Honig
Zubereitung:
- Rote Beten schälen und in grobe Stücke schneiden.
- Mit dem Joghurt, Tahini, Knoblauch, Zitronensaft und Olivenöl in einen Mixer geben.
- Alles cremig pürieren und mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Ahornsirup abschmecken.
- Auf geröstetem Knoblauchtoast servieren und nach Belieben mit Sesam, frischen Kräutern oder Nüssen toppen.
HAUPTGERICHT: TURKISH PASTA (YOĞURTLU ERIŞTE)
Turkish Pasta kombiniert würziges Hackfleisch, cremigen Joghurt, buttergeschwenkte Pasta und frische Tomaten. Sie punkten mit einem satten Umami-Geschmack und dem Comfort-Food-Faktor. Für Gastronom:innen bietet die türkischen Pasta die Möglichkeit, mediterrane und orientalische Aromen in einem unkomplizierten, trendigen Gericht zu präsentieren.
Zutaten:
- 300 g Erişte-Nudeln (oder Tagliatelle/Fettuccine als Ersatz)
- 200 g Hackfleisch oder vegetarische Hack-Alternative
- 250 g griechischer Joghurt oder pflanzliche Alternative
- 2 Knoblauchzehen (zerdrückt)
- 4 große Tomaten
- Salz nach Geschmack
- 50 g Butter oder Olivenöl
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Paprikapulver (edelsüß oder scharf)
- 1 TL getrocknete Minze
- Walnüsse oder geröstete Pinienkerne als Topping
Zubereitung:
- Die Nudeln nach Packungsanweisung al dente kochen.
- Zwiebel schälen, fein hacken und mit Hack und Kreuzkümmel in einer Pfanne anbraten.
- Währenddessen Joghurt mit Knoblauch und Salz verrühren und die Tomaten waschen und fein würfeln.
- Die Hälfte der Tomaten mit in die Pfanne geben und braten. Die andere Hälfte der Tomaten salzen und pfeffern.
- In einer weiteren Pfanne Butter (oder Öl) schmelzen, Paprikapulver und Minze dazugeben und kurz anrösten.
- Die gekochten Nudeln mit dem Joghurt vermengen, Hack und frische Tomaten dazugeben und mit der Paprika-Butter beträufeln.
- Nach Belieben mit Walnüssen oder Pinienkernen servieren.
SNACK: TUNA MELT SANDWICH

Nostalgie-Food trifft auf modernisierten Street-Food-Charme: Der Tuna Melt ist ein klassisches amerikanisches Diner-Gericht, das auf Social Media ein Comeback feiert. Außen knuspriges, gebuttertes Brot, innen eine herzhafte Thunfisch-Käse-Mischung – einfach, sättigend und perfekt für jede Bistro-Karte. Mit hochwertigem Brot und einer besonderen Käseauswahl lässt sich das Gericht aufwerten und personalisieren.
Zutaten:
- 1 Dose Thunfisch (im eigenen Saft)
- 2 EL Mayonnaise (oder vegane Alternative)
- 1 TL Senf
- 1 TL Zitronensaft
- ½ kleine rote Zwiebel (fein gewürfelt)
- Salz & Pfeffer nach Geschmack
- 2 Scheiben Sauerteigbrot oder Brioche
- 2 Scheiben Cheddar oder Gouda
- Butter zum Anbraten
Zubereitung:
- Thunfisch abtropfen lassen und mit Mayo, Senf, Zitronensaft und Zwiebeln vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Eine Scheibe Brot mit Thunfischmischung bestreichen, Käse darauflegen und mit der zweiten Brotscheibe schließen.
- Beide Seiten mit Butter bestreichen und das Sandwich in einer Pfanne goldbraun anbraten, bis der Käse schmilzt.
- Halbieren und heiß servieren!
DESSERT: BASQUE BURNT CHEESECAKE MIT MATCHA (DER "VEBRANNTE" CHEESECAKE)
Der baskische Käsekuchen mit seiner karamellisierten Oberfläche und dem cremigen Inneren ist ohnehin ein Liebling der Dessertkarte. In Kombination mit Matcha erhält er eine moderne Note, die ihn noch fotogener macht. Sein tiefes Grün setzt sich perfekt von der dunklen Kruste ab – ein Dessert, das geschmacklich und visuell überzeugt.
Zutaten:
- 600 g Frischkäse (Raumtemperatur)
- 150 g Zucker
- 4 Eier
- 250 ml Sahne
- 1 TL Vanilleextrakt
- 1 EL Mehl
- 1 Prise Salz
- 2 EL Matcha-Pulver
Zubereitung:
- Backofen auf 210 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Eine Springform mit Backpapier auslegen.
- Frischkäse und Zucker cremig schlagen, dann die Eier nacheinander unterrühren.
- Sahne, Vanille, Salz und Mehl hinzufügen und glattrühren.
- Das Matcha-Pulver sieben und gleichmäßig unter die Masse rühren, bis eine homogene grüne Farbe entsteht.
- Die Masse in die Form füllen und ca. 50 Minuten backen, bis die Oberfläche dunkelbraun ist.
- Mindestens 4 Stunden auskühlen lassen, dann servieren!
WELCHE TRENDS DER LETZTES JAHRE NICHT IN DIE GASTRO PASSEN
Nicht jeder Trend, der auf Social Media viral geht, eignet sich für die Profiküche. Gastronomen sollten sich die Rezepte genau anschauen und überlegen, ob sie in ihr Konzept passen oder wie sie sinnvoll integriert werden können. Bei sehr bunten und verrückten Trendgerichten immer die Frage stellen: passt das zu mir? Gäste eines gehobenen Restaurants wären über manche Trends, die in einem hippen Großstadtcafé gut aufgehoben sind, sicher irritiert.
Zudem ist nicht jedes Gericht wirtschaftlich umsetzbar: wenn es zu aufwändig in der Produktion ist, die Zutaten schwierig zu beschaffen sind, sich die Speisen nicht gut vorbereiten oder lagern lassen oder das Gericht ganz einfach nicht profitabel ist, lohnt sich die Umsetzung im eigenen Betrieb möglicherweise nicht.
Wer nicht ständig die Speisekarte verändern möchte oder keine Aktionskarte anbietet, sollte überlegen, welche Trends dauerhaft angeboten werden können. Schnelle Hypes sind hier unter Umständen nicht die richtige Wahl.
Als Faustregel gelten außerdem:
Geschmack vor Optik! Ein Gericht kann noch so „instagrammable“ sein – wenn es geschmacklich nicht überzeugt, gehört es nicht in die Gastro. Beispiel: das bunte Cloud Bread, das toll aussieht, aber nach einhelliger Meinung eher fad schmeckt.
Konsistenz und die Haltbarkeit beachten! Glitzerkaffee sieht nur im ersten Moment schön aus. Wenn sich die Partikel am Boden absetzen, kann es unappetitlich wirken. Auch mit Chips garnierter Nudelauflauf (= Baked Cheese Pasta Chips) schmeckt nicht mehr so gut, wenn die Chips zu lange auf der Sauce liegen und matschig geworden sind.
Vielleicht am wichtigsten ist, dass Betreiber authentisch bleiben und ihre Zielgruppe im Blick behalten. Ein Glitzerkaffee passt nicht gut in ein Brauhaus, und wer Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität legt, sollte auf exklusive und schwer beschaffbare Zutaten aus Übersee verzichten.
TIPPS FÜR DIE UMSETZUNG
Fest steht, dass TikTok und Instagram nicht nur eine hervorragende Inspirationsquelle sind, die Kanäle dienen ebenfalls dazu, eine foodaffine Community anzusprechen und auf den eigenen Betrieb aufmerksam zu machen. Wer Social Media aufmerksam verfolgt, kann früh erkennen, welche neuen Rezepte Potenzial haben und sich gleich in den Trend mit einschalten.
Weitere Tipps gefällig? Dann entdecke in unserem Beitrag, wie deine Speisen “instagrammable” werden!
Bildnachweise
(1) Photo by Anna Pelzer on Unsplash
(2) Photo by Estefaniavizcaino on Canva.com

Lena Häfermann
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