Boom Boom Burger!

Aus dem ehemaligen Fast Food ist eine Handwerkskunst geworden, welche in einer neuen Burger-Kultur gemündet ist. Die Battle um den perfekten Burger ist noch immer im Gange und einfallsreiche Gastronomen mischen dabei ordentlich mit.

© Luis Adrian Porras via canva.com

Was einen guten Burger ausmacht? Die Kurzversion: Hochwertige Zutaten und alles selbst machen. Die Langversion: Ein köstlicher Burger bedarf einiges an Vorbereitung, Wissen und Leidenschaft. Denn saftige Patties, luftig-saugfeste Buns und würzige Saucen wollen fachkundig erstellt und mit originellen Toppings kombiniert werden. So wird’s gemacht:

PERFEKTER RAHMEN: DAS BUN

Wer den perfekten Burger auftischen will, muss die Buns selbst backen. Das klassische Burger-Brötchen ist ein Brioche aus Weizenmehl, Hefe, Butter, Milch und ein klein wenig Zucker. Weder zu weich noch zu fest, sondern fluffig und vor allem saugfähig. Die feine süßliche Note harmoniert perfekt mit dem würzigen Fleisch und anderen deftigen Zutaten. Während traditionelle Buns aus Weizen hergestellt werden, gibt es heute eine Vielzahl von Alternativen. Ob Vollkorn, Dinkel oder Sauerteig, glutenfrei oder Low-Carb – es gibt Buns für jeden Geschmack und jede Ernährungsweise. Oder vielleicht doch lieber ein Ciabatta-, Potato- oder mexikanisches Concha Bun? So lange das Bun seine tragende Rolle erfüllt und sich auf der Schnittfläche aromatische Röststoffe bilden, ist alles erlaubt. Fest steht: Mit pappigen Fertigbrötchen lockst du heutzutage keinen Burger-Fan mehr hinter dem Ofen hervor. Apropos: Die aufgeschnittenen Buns vor dem Servieren im Ofen bei 140 Grad Celsius für ein paar Minuten rösten, bis sie leicht gebräunt und knusprig sind. Auf dem Grill gehts schneller, hier von beiden Seiten kurz grillen. Durch das „Toasten“ wird das Bun etwas härter, so dass der Saft vom Fleisch und dem Belag nicht zu leicht

GEHEIMES I-TÜPFELCHEN: DIE SAUCE

Weiter gehts mit der Sauce, welche in der Zubereitungsreihenfolge vor dem Fleisch liegt. Der flüssige Geschmacksträger ist das I-Tüpfelchen eines jeden Burgers. Gute Saucen sind immer auf dessen Komponenten abgestimmt und vereinen diese zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk. Ihre Raffinesse liegt in der Harmonie der Aromen, innovativen Zutaten und einer perfekten Konsistenz. Mit dem Burgerklassiker Mayo, Ketchup und Senf kommst du heutzutage also nicht mehr weit. Es sei denn, du pimpst die Mayonnaise mit Zitrone, Chili oder Trüffelöl. Eine gute Sauce zeichnet sich durch die perfekte Balance zwischen Süße, Salzigkeit, Säure und Würze aus. Experimentiere doch mal mit Zutaten wie Essig oder Zitronensaft, Honig oder Zucker, Salz und verschiedenen Gewürzen wie Cayennepfeffer, Paprika oder Curry für die Würze. Frischer Knoblauch oder Zwiebeln sind klassische Geschmacksverstärker. Flüssigrauch oder geräucherte Paprika sorgen für einen smoky Touch. Was immer gut ankommt, ist eine würzig-rauchige BBQ-Sauce für Burger mit Bacon und Cheddar.

ROSIGES HERZSTÜCK: DER PATTY

Für einen guten Burger braucht es frisches, hochwertiges Rindfleisch mit einem Fleisch-Fett-Verhältnis von ungefähr 80/20 Prozent. Mittelgrob gewolftes Fleisch schlägt Fertighack. Eine circa 150 Gramm Fleischportion läuft in der Burgerpresse zu Hochform auf, um dann auf den Punkt gebraten oder gegrillt zu werden. Um eine optimale Saftigkeit zu erreichen, sollte das Patty nach beidseitigem, scharfem Anbraten mit einer Kerntemperatur 54 Grad Celsius medium-rare fertig gebraten werden. Also innen noch ein wenig rosa, außen tief gebräunt. Mit einem Fleischthermometer gehst du auf Nummer sicher. Würzen erst kurz vor Schluss, mit Salz und Pfeffer, vielleicht noch etwas Chili, Paprika oder Worcestersauce.

VITAMINREICHER BELAG: DIE TOPPINGS

Knackiges Gemüse sorgt nicht nur für vitaminreiches Greenwashing, sondern für zusätzliche neue Aromen auf dem Burger. Allerdings solltest du es nicht übertreiben und die ausgewählten Komponenten auf die Sauce abstimmen. Der Klassiker sind Salat, Tomaten, Zwiebeln, Gewürzgurken – hier kann bereits variiert werden mit verschiedenen Salatsorten, frittierten oder karamellisierten Zwiebeln oder anderen eingelegten Gemüsesorten. Willst du dich kreativer zeigen, kombiniere Geschmacksrichtungen und verbinde Herzhaftes mit Mildem. Vielleicht Jalapenos mit Pilzen oder Avocado. Auch Konsistenzen können kunstvoll kombiniert werden, zum Beispiel zart schmelzender Käse mit knusprigem Bacon oder Spiegelei mit Tortilla Chips.

RICHTIGE REIHENFOLGE: DIE BELEGFOLGE

Die Belegfolge ist mehr oder weniger gesetzt: Auf die untere Brötchen-Hälfte kommt erst Sauce (oder Ketchup/Senf), dann Salatblatt, Patty, eventuell Käse, Topping nach Wahl, Tomate und Zwiebel bevor das Kunstwerk mit der ebenfalls soßigen (oder mit Mayo verzierten) zweiten Brötchen-Hälfte gekrönt wird. Tipp für Gastronomen: Damit die ganze Angelegenheit nicht zu matschig wird, die Sauce nicht direkt auf das untere Bun, sondern auf das Salatblatt platzieren.

PASSENDE ANGEBOTSVIELFALT: DEINE PRODUKTPALETTE

Die Anzahl deiner angebotenen Burger-Variationen richtet sich nach dem Schwerpunkt deines Konzepts. Neben einem Burger-Klassiker solltest du auf jeden Fall eine vegetarische, vielleicht sogar vegane Variante anbieten. Als Fleischersatz eignen sich Kidneybohnen, Linsen, Kichererbsen oder Haferflocken. Wenn du dich als Burger-Bude profilieren möchtest, solltest du noch weitere, originelle Versionen auf Lager haben und die Aussagekräftigste zu deinem Signature-Burger machen. Vielleicht ein Chickenburger mit Honig-Senf-Sauce oder ein Jalapeno-Burger mit gebratener Aubergine und Guacamole? Auch die asiatische Variante mit Geflügel oder Garnelen, Wasabi oder Sriracha trifft bestimmt den einen oder anderen Geschmacksnerv.

KREATIVE EIGENHEITEN: DEINE VARIATIONEN

Die Variationsmöglichkeiten sind vielfältig, nicht nur in Sachen Toppings. Auch veränderte Details anderer Komponenten können bereits einen signifikanten Unterschied machen. Neben den Mehlvariationen der Buns kannst du die Brötchen auch färben. Mit blauen, lila oder schwarzen Burgern landest du auf jeden Fall in den Insta-Accounts deiner Kundschaft. Verziert mit weißem oder schwarzem Sesam ist das Bun nicht mehr zu toppen. Neben Patties aus anderen Fleischsorten oder -alternativen kannst du die Buletten auch mit Käse oder Gemüse füllen. Du kannst einen käsefreien Hamburger anbieten oder Burger mit Cheddar, Gouda oder sogar Blauschimmelkäse. Vielleicht möchtest du deinen Gästen auch die Möglichkeit bieten, sich aus vorgegebenen Zutaten einen individuellen Burger zusammenzustellen? Mit leckeren Beilagen wie Süßkartoffel-Pommes oder (asiatischem) Cole-Slaw wird dein Burger zum einem Geschmackserlebnis, das mit Fast Food nun wirklich nichts mehr zu tun hat. Burger-Kultur vom Feinsten!

Bildnachweise:
(1):  © Bhofack2 via canva.com 
(2): © ClarkandCompany via canva.com 
(3): © HandmadePictures via canva.com 
(4): © Engin Akyurt via Pexels
(5) © Ersagun Celebi via canva.com 
(6) © Mauricio SPY via canva.com
(7) © George Dolgikh via canva.com
(8) © Darya Fedorava via canva.com

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