Was Pils, Helles, Lager und Export unterscheidet?

Bier ist nicht gleich Bier. Wir zeigen, an welchen Merkmalen Sie die mit untergäriger Hefe und bei kühleren Temperaturen gebrauten Sorten Pils, Helles, Lager und Export unterscheiden können – im Gegensatz zum obergärigen, bei höheren Temperaturen gebrautem naturtrüben Hefeweizen mit seinem charakteristischen Bananenaromen. Um Ihre Gäste gut zu beraten, damit sie gerne noch eins mehr bestellen.

PILS – DER SORTENLIEBLING

Das Bier nach Pilsener Brauart ist in Deutschland die mit Abstand beliebteste Sorte. Mehr als jedes zweite hierzulande verkaufte Bier gehört zu dieser Kategorie, darunter die Top Ten Marke Radeberger Pilsner. Dabei haben Pilsbiere ihre Ursprünge – wie der Name sagt – in der Stadt Pilsen, südwestlich von Prag. Sie fallen klar hellgolden bis hellgelb ins Auge mit einer kompakten Schaumkrone. In der Nase entfalten sich frische, hopfige Aromen. Am Gaumen entwickelt sich ein schlanker, trockener Körper mit deutlicher Hopfennote und leichtem Malzcharakter.

Auge: klar hellgolden bis hellgelb, kompakte Schaumkrone

Nase: frische, hopfige Aromen

Gaumen: schlanker, trockener Körper, deutliche Hopfennote, leichter Malzcharakter

Trinktemperatur: 6 bis 8 Grad Celsius

Glasempfehlung: Pilstulpe

Speisenbegleitung: Meeresfrüchte und gegrillter Fisch, Pasteten, leichte Nudelgerichte, Risotto, Frisch- und Schafsmilchkäse

HELLES – DAS WACHSTUMSSTARKE

Das Helle – auch Münchner Hell genannt – war zunächst vor allem in Bayern beliebt. Inzwischen gewinnt es auch jenseits seines Stammlandes immer mehr Freunde. Bundesweit wächst es kräftig, so dass Helles inzwischen die starke Nummer zwei im Sortenranking ist und Weizen auf Platz drei verdrängt hat. Insbesondere Oberdorfer Helles in Euroflaschen gehört zu den Marktgewinnern. Ins Auge fällt beim Hellen zunächst die klare und strohgelbe Optik, gekrönt von feinporigem Schaum. In der Nase folgen Getreidenoten, bevor sich der schlanke Körper mit dezentem Hopfencharakter und malzaromatischer Honignote am Gaumen entfaltet.

Auge: klar und strohgelb, feinporige Schaumkrone

Nase: leichte Getreidearomen

Gaumen: schlanker Körper, dezenter Hopfencharakter, malzaromatische Honignote

Trinktemperatur: 6 bis 8 Grad Celsius

Glasempfehlung: Willibecher

Speisenbegleitung: pikante Brotzeiten, mild-würzige Fleischgerichte, junge Weichkäse wie Romadur oder Rotschmierkäse, Mandelgebäck

EXPORT – DAS WEITGEREISTE

Wie der Name schon vermuten lässt, waren Exportbiere ursprünglich vor allem für die Ausfuhr in ferne Länder bestimmt. Um die langen Transportwege zu überstehen, wurden sie stärker eingebraut. Dadurch erhöhen sich der Stammwürze und Alkoholgehalt. Die Brauart wurde dann auch auf dem heimischen Markt beliebt, auch wenn Export inzwischen einen geringeren Alkoholgehalt als zu Ursprungszeiten hat wie das in seinem Heimatmarkt beliebte Dortmunder Kronen Export. Export fällt klar und goldgelb mit stabiler Schaumkrone ins Auge. In der Nase zeigen sich ausgereifte Getreide und Hopfenaromen, während sich anschließend am Gaumen ein harmonischer, etwas kräftigerer Körper mit dezenter Hopfenbittere und sanfter malziger Süße entfaltet.

Auge: klar und goldgelb, stabile Schaumkrone

Nase: ausgereifte Getreide- und Hopfenaromen

Gaumen: harmonischer, etwas kräftigerer Körper, dezente Hopfenbittere, sanfte malzige Süße

Trinktemperatur: 6 bis 8 Grad Celsius

Glasempfehlung: Bierseidel

Speisenbegleitung: würzige Wurstsalate, klassische Eintöpfe, Schweine- oder Kalbsbraten, mittelalter Hartkäse, Schafskäse

LAGER – DAS INTERNATIONALE

Der Begriff „Lager“ verrät bereits, dass diese Biersorte vor der Abfüllung länger gelagert wurde – traditionell in denselben kühlen Höhlen und Kellern, in denen auch die Gärung stattfand. So konnten sie bereits vor Erfindung der künstlichen Kühlung durch Carl von Linde im Winter gebraut und bis in den Sommer gelagert werden, wenn die Biersaison ihren Höhepunkt hat. Heute wird Lager auch als Oberbegriff für Pils, Helles und Export verstanden. International stellt es jedoch einen eigenen Bierstil dar mit einer wachsenden Fangemeinde. In Deutschland erfährt beispielsweise Staropramen Lager viel Zuspruch. Die Sorte zeigt sich im Auge klar und hellgelb mit dichter Schaumkrone. In der Nase entwickelt es sanfte Getreidenoten. Am Gaumen überzeugt Lager schließlich mit einem weichen und milden Körper, dem eine leichte Hopfennote folgt, bevor ein malzaromatischer Charakter den Geschmackeindruck abschließt.

Auge: klar und hellgelb, dichte Schaumkrone

Nase: sanfte Getreidearomen

Gaumen: weicher und milder Körper, leichte Hopfennote, malzaromatischer Charakter

Trinktemperatur: 6 bis 8 Grad Celsius

Glasempfehlung: Tumbler

Speisenbegleitung: kalte Platten, Gemüsesuppen, Pasta mit hellen Saucen, gebratenes Geflügel, mild-würziger Weichkäse, Münsterkäse oder halbfester Schnittkäse, Nusskuchen

Ergo: Helle Lagerbiere zeichnen sich durch eine klare Erscheinung sowie ihren schlanken, frischen Geschmack aus. Ihre feinen Malznoten und je nach Brauart feinherbe bis deutlich bittere Hopfennoten laden zum Genießen ein. Weizenbiere bestechen hingegen durch ihre satte Trübheit und cremige Schaumkrone, begleitet von angenehmen Bananenaromen und feinen Nuancen von Gewürznelken.

BIER ERFOLGREICH VERKAUFEN – SO GEHT’S!

Ihre Gäste sind vielfältig und so sollte auch Ihr Bierangebot sein! Nirgendwo sonst wird es so gerne genossen wie in der Gastronomie und Hotellerie. Nutzen Sie diese Chance, indem Sie auf Ihrer Getränkekarte die unterschiedlichen Geschmacksvorlieben bedienen. Und vor allem: Begeistern Sie Ihre Gäste mit kompetenter Beratung, indem Sie die Unterschiede der angebotenen Biersorten herausstellen – gerne auch ergänzt um eine dazu passende Speisenempfehlung

Worauf es ankommt? Hier noch einmal in der Übersicht:

  • Biertrinker sind wählerisch: Haben Sie deshalb für jeden Geschmack eine repräsentative Biersorte im Angebot.
  • Stellen Sie die Unterschiede aktiv heraus – durch persönliche Beratung am Gast und/oder durch Beschreibungen der Sorten in Ihrer Getränkekarte.
  • Aktuell im Trend: Helles und Lager, neben Klassikern wie Pils, Weizen & Co.
  • Warmes Bier ist ein No-Go! Achten Sie daher auf die ideale Trinktemperatur, ob frisch gezapft oder eingeschenkt – natürlich in das jeweils passende Glas.
  • Nutzen Sie Innenwerbemittel wie Tischaufsteller, Bierdeckel, Zapfhahnschilder und Aktionsmaterialien, um die Augen der Gäste auf Ihr Markenangebot zu lenken.
  • Generieren Sie Impulsbestellungen: Bier und Speisen gehören zusammen!

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