Kokosnussbier – Deutsche Braukunst mit Karibikflair
Exotische Duftnoten, fruchtiger Geschmack und eine weiche Krone – Kokosnussbier könnte das Getränk des Sommers werden. Das Bier aus Übersee kommt so langsam auch in Deutschland an. Zeit für eine kurze Vorstellung.
Deutschland liebt sein Bier, das ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Einzigartig ist das deutsche Reinheitsgebot, das ab 1516 den deutschen Brauern vorgab, welche Zutaten ins Bier gehören – und welche nicht. Die Qualität und der Geschmack des deutschen Bieres ist seit jeher hochgeschätzt. Doch gerade in den letzten Jahren wenden sich besonders kleine Brauereien immer öfter von den Grundzutaten Wasser, Hopfen, Malz und Hefe ab und probieren sich an exotischen Biersorten und Zutaten. Nach Craft Beer, bierhaltigen Alkopops oder naturtrübem Bier kommt nun der nächste Trend auf den Tresen: Kokosnussbier.
Trendgetränk aus Übersee
Kokosnussbier? Ja, richtig gehört. Während in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Belgien, das Brauen von Bier mit Fruchtnoten keine Seltenheit ist, tun sich deutsche Brauereien mit solchen Geschmacksexperimenten naturgemäß schwer. Deshalb ist es kein Wunder, dass das Trendgetränk Kokosnussbier auch aus den USA nach Deutschland geschwappt ist. Dort gibt es – von Florida über Colorado bis nach Hawaii – bisher die meisten Kokosnussbiere. Doch auch in Südafrika trinkt man sein Bier schon seit Langem gerne mit dem süßen Kokosgeschmack. Und natürlich fehlt auch der belgischen Brauszene das Getränk nicht im Portfolio. Dorther kommt das bekannte Mongozo Coconut Beer, das weltweit vertrieben wird und seinen kulturellen Ursprung ebenfalls in Afrika hat.
Wie kommt die Kokosnuss ins Bier?
Anders als bei Biermischgetränken wird dem fertigen Bier nicht etwa Kokosnussmilch oder Kokosnusssaft hinzugefügt. Für das Biergetränk verwenden die Brauereien stattdessen Kokosnusschips, die bereits während des Brauvorgangs zum Einsatz kommen. Sie werden bei der Maische und nochmal kurz vor Ende des Brauvorgangs hinzugegeben, oft auch in Kombination mit Schokoladenmalz, sodass das Ergebnis schokoladig und fruchtig schmeckt – fast so wie ein Bounty-Schokoriegel. Im Aussehen ähnelt das helle Kokosnussbier einem Weizen – leicht trüb und fruchtig gelb in der Farbe. Kommt ein Dunkelbier zum Einsatz, wirkt es auch optisch schokoladig.
Auch für Nichtbiertrinker geeignet
Da der herbe Geschmack des Bieres – häufig werden Dunkelbiere für das Mixgetränk ausgewählt – durch die Kokosnuss- und Schokoladennoten überdeckt wird, ist das Trendbier auch bei Nichtbiertrinkern beliebt. Und das ist für Gastronomie-Betriebe nicht unerheblich: Denn seit Jahren sinkt der Bierkonsum pro Kopf in Deutschland kontinuierlich. Neue, spannende Biersorten und experimentelle Biere können helfen, die Gäste mit neuen Geschmacksrichtungen zu überraschen und zu begeistern und das Bier so auch bei neuen Zielgruppen beliebt zu machen. Die Nase gewöhnt sich nämlich schnell an den blumig-exotischen Duft. Der fruchtige Geschmack erinnert hingegen eher an ein Erfrischungsgetränk, das dank des Bieres nicht zu süß, sondern noch herb genug ist, um sich nicht nach einem Schluck satt zu trinken. Am besten schmeckt das Kokosnussbier natürlich gut gekühlt am lauen Sommerabend zusammen mit Freundinnen und Freunden!
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