Pop-up-Restaurants – neuer Trend, neues Glück?
Gerade erst die Tore geöffnet und schon wieder weg – Pop-Up-Restaurants sind ein neuer Trend in der Gastro-Szene und setzen voll auf Schnelllebigkeit und Exklusivität. Was steckt hinter diesem Trend?
Huch, da war doch gestern noch ein Restaurant in diesem Laden? Dass Geschäfte, Läden und Gastro-Betriebe im Stadtbild immer schneller wechseln, ist nicht nur ein Gefühl, sondern Fakt: Seit der Coronapandemie gibt es insbesondere in der Gastronomie einen Anstieg an Insolvenzen. Doch gleichzeitig gibt es so viele neue Betriebe wie selten zuvor. In einer schnelllebigen und umtriebigen Branche setzen einige Gastro-Betreiber deshalb immer mehr auf schnelle Aufmerksamkeit, anstatt auf Beständigkeit.
Die Rede ist von sogenannten Pop-up-Restaurants. Der Begriff „Pop-up“, aus dem Englischen für „auftauchen“, hat in den vergangenen Jahren bereits Bekanntheit in den Innenstädten erlangt, wenn für eine kurze Zeit Konzeptläden, zum Beispiel für Kleidung, Pflanzen oder Keramik, in leerstehenden oder in Kooperation mit bestehenden Geschäften auftauchen – und häufig genauso schnell wieder verschwinden.
SCHNELLLEBIGKEIT ALS VORTEIL
Das klingt auf den ersten Blick nicht sehr vorteilhaft, möchte man meinen. Gerade gastronomische Betriebe brauchen häufig Jahre, bis sie sich eine Bekanntheit aufgebaut haben mit Stammgästen und einem abgestimmten Konzept. Doch die Schnelllebigkeit kann auch zum Vorteil werden: Pop-Up-Restaurants und Bars befriedigen das Verlangen nach Neuem auf besondere Weise, indem sie nur kurzzeitig existieren und ihren Gästen exklusive Erlebnisse bieten. Die begrenzte Verfügbarkeit erzeugt bewusst Knappheit, die den Druck erhöht, das Restaurant zu besuchen, bevor es wieder verschwindet – ein cleveres Marketingkonzept, das den Wunsch weckt, informiert und in der Szene verankert zu sein.
AUFMERKSAMKEIT IST ALLES
Schon Wochen vor dem Startschuss sind Marketing-Maßnahmen nötig, um Lust zu machen auf das, was kommt: Lokalzeitungen, Gastro-Magazine, Out-of-Home-Werbung oder Flugblätter mit den wichtigsten Infos zur Eröffnung sind geeignet, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Pop-Up Restaurants arbeiten zudem oft mit bestehenden Unternehmen oder besonderen Locations zusammen, um Vermarktungsideen und neue Konzepte kostengünstig und flexibel zu testen. Diese Partnerschaften ermöglichen es insbesondere Neulingen in der Gastronomie, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, bevor sie den Schritt in die Selbständigkeit wagen.
KREATIVITÄT OHNE GRENZEN
Gerade die Verschmelzung von Gastronomie und Kunsthandwerk oder Mode hat sich bewährt. Pop-Up-Dinner im Schmuckladen oder ein Mode-Sale im Café – genreübergreifende Konzepte können bewusst verschiedene Zielgruppen zusammenführen, von denen beide Betriebe profitieren. So sieht man immer öfter Cafés, die weitaus mehr als Kaffee und Gebäck verkaufen, sondern zusätzlich noch Mode oder Keramik, wenn es ins Konzept passt. Gastronomische Konzepte zu öffnen und als Betrieb auf mehr als nur Speisen und Getränke zu setzen, kann sich bewähren in Zeiten, in denen wegen steigender Preise mehr als die Hälfte der Deutschen seltener ins Restaurant geht.
Überhaupt sind es die schier grenzenlosen Möglichkeiten, die zum Vorteil für alle Beteiligten werden: Ein Pop-up-Dinner im Freien oder auf der (gesperrten) Straße, ein Restaurantkonzept, das eine Großveranstaltung (wie die olympischen Spiele) begleitet, oder leere Fabrikhallen oder Bunker, denen mit Pop-Up-Restaurants vorübergehend wieder Leben eingehaucht wird – all diese Konzepte und noch viele mehr gibt und gab es bereits. Und da der Trend der Pop-Up-Restaurants aktuell weiter an Fahrt aufnimmt, wird es mit Sicherheit noch viele weitere tolle und exklusive Ideen geben, auf die wir uns freuen können.
Bildnachweise
(1) Getty Images, Unsplash.com
(2) Pavel Neznanov, Unsplash.com
Luca Pot D'Or
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