Ihr gastronomischer Businessplan – worauf es ankommt!
Auffällig schnell verschwinden in beliebten Ausgehvierteln gerade erst eröffnete Bars und Restaurants von der Bildfläche. Wir erklären, wie man es besser macht.
Zwar ist unsere Zeit schnelllebig, nur kann dies nicht die Begründung für das allzu schnelle Verschwinden von gastronomischen Betrieben sein. Die Gründe für die Lokalauflösungen liegen meist bereits im strategischen Ansatz versteckt. Hier weisen Unternehmensberater gerne darauf hin, dass in fast allen Fällen ein ausgereifter Businessplan nicht vorhanden war. Insofern sollte es Hauptziel des Businessplans sein, die eigenen Potenziale herauszuarbeiten wie auch mögliche Chancen und Gefahren aufzuzeigen.
Zielgruppe und Leistungsangebot in der Gastronomie
Mit den sogenannten Potenzialen des Vorhabens sollte denn ein guter Businessplan beginnen, wie auch den dazugehörigen Erläuterungen, warum man selbst der richtige hierfür ist. Hiernach folgt eine allgemeine Marktbetrachtung, deren Fokus auf der angestrebten Zielgruppe liegt. Weiterhin gilt es darzulegen, ob die zu erwartenden Kunden nun Touristen sind oder es sich doch eher um Hippster, Studenten, Familien oder Geschäftsleute handelt. In der Regel ist auszuschließen, dass die gesamte Zielgruppe aus allen genannten Gruppen besteht, vielmehr sollte ein Schwerpunkt auf ein oder zwei Gruppen gelegt werden. Zum Beispiel bevorzugen Studenten günstige Preise und eine andere Atmosphäre als Geschäftsleute. Wiederum sind letztere weniger preissensibel, erwarten dafür allerdings besseren Service. Dies führt zum nächsten Punkt: Was wird an Speisen und Getränken konkret angeboten? Handelt es sich ausschließlich um deutsches, italienisches oder doch griechisches Essen? Auch hier gilt es eine klare Positionierung vorzunehmen, um später glaubwürdig zu erscheinen.
Alleinstellungsmerkmal. Kein Muss, aber ein möglicher Vorteil.
Der Wettbewerb in der Gastronomie ist gewaltig, weshalb ein Alleinstellungsmerkmal von Vorteil sein kann, um sich von der Konkurrenz abzusetzen oder halt mehr Aufsehen zu erregen. Was macht Ihr Vorhaben zu einem besonderen: Ist es die Kleidung der Kellner, die Ausstattung der Räumlichkeiten oder sehr spezielle Gerichte, welche es nur bei Ihnen gibt? Daneben sollten Sie das zusätzliche Angebot eines Lieferservices oder Caterings bedenken. Auch gilt zu entscheiden, ob Sie einen Mittagstisch anbieten oder sogar komplette Veranstaltungen. Alle diese Maßnahmen bieten das Potenzial, Ihren Betrieb bei Neukunden schneller bekannt zu machen.
Der Standort
Was für den Einzelhandel wichtig ist, gilt auch für die Gastronomie: Der Ort ist von besonderer Bedeutung. Im Businessplan sollte hierauf besonders eingegangen werden, zumal viele Restaurants von der Laufkundschaft leben. Konkret gilt es darzulegen, inwieweit sich potenzielle Kunden am anvisierten Standort regelmäßig aufhalten.
Auf der anderen Seite gilt: Je spezieller die Ausrichtung und Positionierung Ihres geplanten Vorhabens ist, desto mehr verringert sich die Bedeutung des Standort. Möchten Sie zum Beispiel ein Restaurant für australische Köstlichkeiten eröffnen, suchen Kunden selbst aus größeren Entfernungen Ihr Lokal auf.
Gaststättenerlaubnis: eine wichtige „Nebensache“!
Der Besitz einer Gaststättenerlaubnis ist eine zwingende Voraussetzung, um zum Beispiel ein Restaurant mit Alkoholausschank zu eröffnen. Daneben sollten Sie in Ihrem Businessplan auch auf weitere rechtliche Aspekte Ihrer Planung eingehen. Damit legen Sie dar, dass Sie alles Wichtige professionell beherrschen und später auch gewissenhaft erfüllen werden. Derartige Punkte unterstreichen zudem bei einem Finanzierungsgespräch Ihre Professionalität.
Preisgestaltung und Marketing in der Gastronomie
Bereits zuvor haben Sie ja Ihre Zielgruppe definiert, nun gilt es anhand dieser darzulegen, mit welchen Preisen Sie kalkulieren. Hierbei sind Standort, die Qualität von Räumlichkeiten, Speisen und Getränken sowie angebotener Service Einflussfaktoren auf die Preisgestaltung. Kurz: Sie legen nachvollziehbar dar, warum Ihre zukünftigen Preise vernünftig gewählt sind. Aufgrund dieser Grundlage können Sie in die komplexeren Kalkulationen gehen, welche die Gewinnmöglichkeiten Ihres Vorhabens übersichtlich darlegen.
Marketing und Kundenbindung
Reichte es früher, eine schicke Leuchtwerbung über die Eingangstür zu montieren, so finden heute mehr und mehr Kunden über das Internet den Weg ins Lokal. In Ihrem Businessplan sollte also auch das Thema Marketing eingehend beleuchtet werden. Dies kann mit der Wahl des Namens des zukünftigen Lokals beginnen und sollte auf jeden Fall mit der Darlegung von Internetmaßnahmen enden.
Daneben gilt eine alte Regel: Einen Neukunden zu gewinnen, ist deutlich aufwendiger und damit teurer, als einen Stammkunden zu halten. Bereits in Ihrem Marketingplan sollten Sie daher den Schwerpunkt auf die mögliche Stammkundschaft richten. Insgesamt spielt die Kundenbindung in der Gastronomie eine besondere Rolle und sollte erläutert werden.
Worauf es im Businessplan ankommt
Ein Businessplan ist keine DIN-Norm. Daher ist es Ihnen überlassen, was in diesem enthalten ist. Neben den üblichen Kalkulationen, die heute meist mit vorgefertigten Excel-Tabellen geschehen, sollten Sie alle hier angesprochenen Punkte nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn jeder erfahrene Berater oder Banker weiß, dass sich Zahlen leicht manipulieren lassen, stattdessen schauen diese lieber auf die Tragfähigkeit der Idee selbst.
Wenn also hier Klarheit herrscht, haben Sie für die anstrengende Anfangsphase mit einem ausgereiften Businessplan einen hervorragenden Leitfaden zur Hand, womit Sie von der Lokalsuche bis zur Dekoration alles strategisch richtig entscheiden. Ihre zukünftigen Gäste werden das Konzept Ihres Vorhabens schnell wahrnehmen und in den meisten Fällen auch gerne annehmen. Gratulation!
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