Zahlen, Meinungen und Prämien: So tickt die Mehrheit!
Die News der Kalenderwoche 4: Mehrwertsteuererhöhung trifft auf Ablehnung – Servicestudie: Die besten Bäckerei-Ketten 2025 – Wirtshausprämie
Mehrwertsteuererhöhung trifft auf Ablehnung
Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts INSA im Auftrag des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) hat ergeben, dass die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2024 nach wie vor auf große Ablehnung in der Bevölkerung stößt. Demnach empfinden mehr als zwei Drittel (67,7 Prozent) unter gut 2.000 befragten Personen die Erhöhung als ungerechtfertigt: 29,2 Prozent als eher ungerechtfertigt und 38,5 Prozent als absolut ungerechtfertigt. 19,8 Prozent befürworten sie.
„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache“, kommentiert DEHOGA-Präsident Guido Zöllick die Ergebnisse der Umfrage. „Eine einheitliche Besteuerung von Essen mit 7 Prozent Mehrwertsteuer ist nur fair und gerecht. Es geht um die Zukunft unserer Restaurants und Wirtshäuser und damit um den Erhalt der kulinarischen Vielfalt in unserem Land.“
Fast die Hälfte der Befragten (44,4 Prozent) gab an, 2024 seltener in Restaurants gegangen zu sein. Besonders betroffen waren Geringverdiener: 53 Prozent der Haushalte mit einem Einkommen unter 1.000 Euro reduzierten ihre Restaurantbesuche aufgrund der Mehrwertsteueranpassung, während es bei einem Einkommen über 4.000 Euro nur 38,7 Prozent sind. Die Steuererhöhung betrifft demnach insbesondere Menschen, die mit weniger Geld haushalten müssen.
Eine lebendige Gastronomie liegt den meisten Menschen jedoch am Herzen, wie in der Umfrage nochmal deutlich geworden ist: mehr als 59 Prozent der Menschen halten Restaurants, Wirtshäuser und Biergärten für wichtig oder sehr wichtig für ihre Lebensqualität. Etwa ein Viertel (23,1 %) zeigte sich bei der Frage neutral und 15,2 Prozent sind der Meinung, dass diese eher (8,5%) oder sehr unwichtig (6,7 %) für ihre Lebensqualität sind.
82,7 Prozent der Studienteilnehmer würden bedauern, wenn gastronomische Betriebe in ihrer Region schließen müssten. 42,2 Prozent würden es sehr bedauern und 36,5 Prozent würde es etwas bedauern. Trotz gestiegener Preise nutzen 88,6 Prozent der Befragten die Gastronomie regelmäßig. Rund 36 Prozent gehen mindestens einmal im Monat auswärts essen, während nur 8,9 Prozent vollständig darauf verzichten. „Unsere Betriebe sind wichtige Orte der Begegnung, des Austauschs und des Miteinanders“, betont Zöllick.
Die Umfrage wurde zwischen dem 13. Und 16. Dezember 2024 unter 2002 Personen durchgeführt.
Servicestudie: Die besten Bäckerei-Ketten 2025
In einer aktuellen Studie bewertet das Deutsche Institut für Service-Qualität beliebte Bäckerei-Ketten. Die Ergebnisse zeigen: trotz wachsender Konkurrenz durch Discounter, Backshops und Tankstellen bleiben traditionelle Bäckereien beliebt, vor allem aufgrund ihres guten Service und der hohen Produktqualität.
Mit einer Gesamtbewertung von 76,8 Punkten zeigt die Branche ein hohes Serviceniveau und verbessert sich gegenüber der Vorstudie von 2022 (74,8 Punkte). Besonders punkten die Bäckereien mit der Qualität ihrer Backwaren: Frische, Geschmack und ansprechende Optik sind durchweg auf hohem Niveau. Das Angebot an Brot und Brötchen ist vielfältig, jedoch fehlen in einigen Filialen erweiterte Produktlinien, wie Bio-Backwaren oder ausgefallene Snacks.
Ein klares Plus: Hygiene wird in den getesteten Bäckereien konsequent eingehalten. Die Mitarbeitenden arbeiten sauber und greifen Backwaren niemals mit bloßen Händen an. Auch in puncto Fachwissen schneiden sie gut ab, wenngleich einige Antworten nicht immer vollständig ausfielen. Zusätzlich wird das Filialumfeld in acht der neun Ketten als sehr gut bewertet. Kunden profitieren von sauber gestalteten Verkaufsflächen, einer einladenden Atmosphäre und einer übersichtlichen Warenpräsentation.
Bianca Möller, Geschäftsführerin des Deutschen Instituts für Service-Qualität, erklärt: „Die Bäckerei-Ketten überzeugen durch ein vielfältiges Angebot sowie durch freundliches und fachkundiges Personal. Besonders erfreulich: Auch bei Reklamationen reagieren die Mitarbeitenden kundenorientiert.“
Malzers Backstube sichert sich mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“ den ersten Platz. Das Unternehmen bietet eine besonders große Auswahl an Brot- und Brötchensorten und überzeugt mit Frische sowie optisch ansprechenden Produkten. Das Personal punktet durch verständliche und korrekte Antworten auf Nachfragen sowie einen professionellen Umgang mit Reklamationen.
Meisterbäckerei Steinecke (ebenfalls „sehr gut“) belegt den zweiten Rang. Die Mitarbeitenden zeichnen sich durch ihre Kompetenz aus und geben ebenfalls umfassende sowie kundenorientierte Auskünfte. Auch Beschwerden werden freundlich und professionell bearbeitet.
Junge Die Bäckerei erhält das Qualitätsurteil „gut“ und sichert sich den dritten Platz. Besonders hervorzuheben sind das motivierte und freundliche Personal, das vielseitige Sortiment und die hohe Qualität des Filialumfelds. Weitere getestete Bäckereien (alphabetisch): Bäckerei von Allwörden, Hofpfisterei, Kamps, Markt-Bäckerei, Schäfer’s und Wiener Feinbäcker Heberer.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität analysierte neun große Bäckerei-Ketten anhand von bundesweiten Mystery-Tests. Insgesamt wurden 100 Servicekontakte in verschiedenen Filialen erfasst. Bewertet wurden unter anderem Angebot, Freundlichkeit und Fachkompetenz des Personals, die Filialgestaltung sowie die Wartezeiten.
Wirtshausprämie
In Bayern gibt es einen Verein, der sich „Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur“ (VEBWK) nennt. Mit Blick auf ein Beispiel in Niederösterreich fordert der VEBWK nun hiesige Landespolitiker auf, etwas gegen das Sterben der ländlichen Gasthäuser zu unternehmen. In Österreich konnten Gastronomen im vergangenen Jahr eine Förderung in Höhe von bis zu 10.000 Euro erhalten, wenn sie in einer Gemeinde den einzigen Gastronomiebetrieb übernahmen oder neu gründeten. Voraussetzungen dafür waren ein regionales Speisen- und Getränkeangebot. Im Jahr 2024 erhielten in Österreich 33 Betriebe diese finanzielle Unterstützung. 70 Prozent der 33 Betriebe, die im Vorjahr die Wirtshausprämie in Höhe von 10.000 Euro bekamen, waren nach Angaben des Landes Übernahmen, 30 Prozent Neueröffnungen. Die Prämie soll es auch im aktuellen Jahr weiterhin geben und auf Investitionen ab 20.000 Euro in Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe ausgeweitet werden.
Ursula Zimmermann, VEBWK-Geschäftsführerin, erklärt: „Die Gastronomie steckt in einer tiefen Krise – das ist in Österreich wie bei uns. In vielen Gemeinden schließen die letzten traditionellen Gasthäuser für immer ihre Türen. Damit stirbt dann nicht nur ein Betrieb, sondern auch ein sozialer Treffpunkt und ein Stück gelebte Wirtshauskultur.“ Und weiter: «Diese Wirtshausprämie in Höhe von bis zu 10.000 Euro ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Wirtshauskultur von der Politik sinnvoll und effektiv gefördert werden kann.“
Mit Gastivo deckst Du Deinen Gastro-Bedarf ganz smart per App oder Webshop.
Hol Dir bei uns die Inspiration für Deine Speisekarte, den künftigen Lieblingsdrink Deiner Gäste oder finde die passende Lösung für Deinen Gastro-Alltag.
Lena Häfermann
Artikel teilen auf